Erinnerungen an Geisel-Haft: "Ich war eine Trophäe, kein Mensch"

Erinnerungen an Geisel-Haft: "Ich war eine Trophäe, kein Mensch"
Ein neuer Geisel-Deal dürfte bevor stehen. Drei Geisel erzählen, was sie durchmachen mussten.

"Sie sind nicht nur unsere Brüder, sondern auch eure! Wie könnt ihr hier sitzen, während die Geiseln sterben?" Die Wut und Verzweiflung in den Gesichtern der Geisel-Angehörigen, die am Montagabend eine Versammlung im israelischen Parlament stürmten, ließ sich nicht verbergen. "Ich frage euch, wenn das eure Kinder wären, was würdet ihr tun?", brüllte ein Protestierender durch den Raum, der ein Foto seines verschleppten Sohnes hochhielt. 

Der Druck auf Israel, einem neuen Deal zur Freilassung der Geisel zuzustimmen, steigt. Im Hintergrund laufen seit Wochen Gespräche, während Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu öffentlich stets ausschloss, einem kompletten Waffenstillstand – eine Bedingung der radikal-islamistischen Hamas für die Geisel-Freilassung – zuzustimmen. Medienberichten zufolge dürfte es aber bald einen Durchbruch geben: Israel soll der Hamas eine zweimonatige Feuerpause anbieten, solange wie bislang noch nie. Im Gegenzug müssten alle Geiseln von der Terrororganisation freigelassen werden.

136 Geiseln sollen sich israelischen Angaben zufolge noch in der Gewalt der Hamas befinden. Über ihren Zustand ist nichts bekannt. Wichian Temthong ist einer jener, der weiß, was sie durchmachen müssen. Er war 52 Tage lang Gefangener der Hamas.

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