Selenskij nimmt russische Atomindustrie ins Visier und fordert Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij
Laut ukrainischem Präsidenten "gibt es einen gewissen Widerstand" wie bei anderen Sanktionen davor. Von der Leyen kündigte indes neue EU-Sanktionen gegen Moskau an.

Vor dem Hintergrund des seit fast einem Jahr andauernden Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij weitere westliche Sanktionen gegen Russland gefordert - etwa gegen dessen Atomenergie-Branche.

"Es ist nicht einfach. Es gibt einen gewissen Widerstand", sagte Selenskij in seiner abendlichen Videobotschaft am Sonntag. Details nannte er nicht, doch ist die Abhängigkeit von russischer Atomtechnologie und Uran-Lieferungen in einigen EU-Staaten groß.

199 Russen auf nationaler Sanktionsliste

Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmaßnahmen gegen Russland schwierig erschienen, fügte der ukrainische Präsident hinzu. "Jetzt gelten sie - zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland." Zuvor hatte der ukrainische Staatschef per Dekret 199 Russen auf eine nationale Sanktionsliste setzen lassen, darunter Vertreter des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom. Bestraft wurde außerdem ein Ukrainer, der im von Russland eroberten Kernkraftwerk Saporischschja auf die Seite der Besatzer übergelaufen sein soll.

Kriegsbeginn vor fast einem Jahr

Russland hat die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen und seitdem mehrere Gebiete völkerrechtswidrig annektiert. Als Reaktion auf den brutalen Angriffskrieg haben westliche Staaten bereits weitreichende Strafmaßnahmen gegen Moskau verhängt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte vor wenigen Tagen an, dass schon bald ein neues Sanktionspaket beschlossen werden solle.

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