Komet fliegt zu rarem Rendezvous an der Erde vorbei

Komet C/2022 E3 (ZTF) im Anflug
Er kommt der Erde nur alle 50.000 Jahre nahe - Komet C/2022 E3 (ZTF); aber in diesen Tagen ist es wieder so weit. Ein Blick in den Nachthimmel lohnt sich.

Nur 42 Millionen Kilometer - so gering wird die Entfernung zwischen dem extrem seltenen Kometen C/2022 E3 (TFZ) und der Erde sein, wenn der Himmelskörper Anfang Februar der Erde am nächsten kommen wird. Das entspricht etwa einem Drittel der Enfernung der Erde zur Sonne.

Aber schon ab morgen Nacht könnte der Komet mit sogar mit freiem - notwenigerweise aber geschultem -  Auge erkennbar sein. Die maximale Helligkeit des Kometen gilt als bemerkenswert, unter sehr dunklem Himmel könne man ihn möglicherweise erkennen - sofern man genau wisse, wo er ist, sagt  der Vorsitzende der Sternfreunde in Deutschland, Sven Melchert.

Ohne Fernrohr oder Fernglas und ohne die nötige Erfahrung dürfte es aber dennoch schweirig werden, den Kometen am Himmel zu entdecken.

Ende Jänner dürfte der Himmelskörper seine maximale Helligkeit erreichen. "Derzeit entwickelt sich seine Helligkeit besser als prognostiziert, das schaut sehr gut aus", sagte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) zur APA.

Um störendes Mondlicht zu vermeiden und aufgrund der prognostizierten Helligkeitsentwicklung empfiehlt der Experte in den Tagen vor Neumond (21.1.) bis etwa zum Halbmond (28.1.) zu beobachten. "Am Abend steht er noch ziemlich tief im Norden, zeigt sich aber etwa ab Mitternacht von Nord bis Nordost hoch am Himmel", so Pikhard.

Bei der Suche hilft, sich am Sternbild "Kleiner Wagen" mit dem Polarstern zu orientieren.

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) wurde vor knapp zwei Jahren an der Zwicky Transient Facility (ZTF) am Palomar Observatory in Kalifornien (USA) entdeckt. Bisher hat sich seine Entwicklung an die Helligkeitsprognosen gehalten, mit Teleskopen aufgenommene Bilder im Internet zeigen eine helle grünliche Koma des Kometen, einen kurzen breiten Staubschweif und einen langen schwachen Ionenschweif.

Er ist rund einen Kilometer groß, hat aber eine etwa 50.000 Kilometer messende Teilchenhülle. Diese entsteht, wenn sich der Komet der Sonne nähert und erwärmt, sodas sich Partikel aus seinem Eis lösen und in den Schweif wandern.

"Schmutzige Schneebälle"

Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein und werden deshalb oft auch mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Das Eis enthält dabei nicht nur gefrorenes Wasser, sondern unter anderem auch Kohlendioxid ("Trockeneis"), Methan und Ammoniak.

Komet fliegt zu rarem Rendezvous an der Erde vorbei

Komet C/2020 F3 Neowise flog vor zweieinhalb Jahren an der Erde vorbei

Viele Kometen bewegen sich auf stark ellipsenförmigen Bahnen durch das Sonnensystem: Sie tauchen aus den Randbezirken des Sonnensystems auf und kommen der Sonne sehr nahe, wobei sie antauen und der oft spektakuläre Schweif entsteht.

Zuletzt waren die Kometen C/2021 A1 Leonard und im Juli vor zweieinhalb Jahren C/2020 F3 Neowise an der Erde vorbeigeflogen.

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