Blick in den Himmel: Komet wohl mit freiem Auge sichtbar

Wer den Kometen beobachten möchte, hat diese Woche die besten Chancen - sofern das Wetter mitspielt. Im Bild: Turmkogel, Niederösterreich.
Beobachtung am besten ab etwa 16. Jänner. Helligkeitsentwicklung "schaut gut aus".

In wenigen Tagen kann man auch als Laie gut den Kometen C/2022 E3 (ZTF) beobachten. Er hat am Donnerstag mit einer Entfernung von 166 Mio. Kilometern seinen sonnennächsten Punkt erreicht und wird am 1. Februar im Abstand von 42 Mio. Kilometern die Erde passieren. Experten empfehlen, etwa ab 16. Jänner rund zwei Wochen lang nach dem Schweifstern Ausschau zu halten. Ein Fernglas hilft, bei sehr dunklen Verhältnissen könnte er sogar mit freiem Auge zu sehen sein.

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) wurde am 2. März 2022 an der Zwicky Transient Facility (ZTF) am Palomar Observatory in Kalifornien (USA) entdeckt. Bisher hat sich seine Entwicklung an die Helligkeitsprognosen gehalten, mit Teleskopen aufgenommene Bilder im Internet zeigen eine helle grünliche Koma des Kometen, einen kurzen breiten Staubschweif und einen langen schwachen Ionenschweif.

Es wird erwartet, dass der Himmelskörper Ende Jänner seine maximale Helligkeit erreicht. "Derzeit entwickelt sich seine Helligkeit besser als prognostiziert, das schaut sehr gut aus", sagte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) zur APA.

Um störendes Mondlicht zu vermeiden und aufgrund der prognostizierten Helligkeitsentwicklung empfiehlt der Experte in den Tagen vor Neumond (21.1.) bis etwa zum Halbmond (28.1.) zu beobachten. "Am Abend steht er noch ziemlich tief im Norden, zeigt sich aber etwa ab Mitternacht von Nord bis Nordost hoch am Himmel", so Pikhard. Bei der Suche hilft, sich am Sternbild "Kleiner Wagen" mit dem Polarstern zu orientieren.

Die Erwartungen sollten aber nicht zu hoch geschraubt werden: C/2022 E3 (ZTF) sei sicher nicht vergleichbar etwa mit Komet "Neowise", der im Sommer 2020 gut zu sehen war, betonte der Experte.

Die Bahn von C/2022 E3 (ZTF) ist um mehr als 90 Grad zur Ekliptik geneigt. Nach derzeitigen Berechnungen handelt es sich um einen langperiodischen Kometen. Allerdings dürfte der Himmelskörper auf seinem Weg durch das Sonnensystem von der Schwerkraft der großen Planeten noch abgelenkt werde, sodass Aussagen über seine weitere Bahn noch nicht getroffen werden können.

Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein und werden deshalb oft auch mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Das Eis enthält dabei nicht nur gefrorenes Wasser, sondern unter anderem auch Kohlendioxid ("Trockeneis"), Methan und Ammoniak.

Viele Kometen bewegen sich auf stark ellipsenförmigen Bahnen durch das Sonnensystem: Sie tauchen aus den Randbezirken des Sonnensystems auf und kommen der Sonne sehr nahe, wobei sie antauen und der oft spektakuläre Schweif entsteht.

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