Kim Jong-un wohnt Raketentest nicht bei und startet grüne Offensive

Kim Jong-un wohnt Raketentest nicht bei und startet grüne Offensive
Zuvor schrieb er einen Brief an seinen Genossen Xi Jinping.

Der erste Oktober war ein guter Tag für Kim Jong-un. Zwar bezwang er keinen Vulkan, schon gar nicht auf einem Schimmel reitend. Doch auf dem Sektor der Kriegswissenschaft ist dem „großen Führer“ eine Meisterleistung gelungen – zumindest, wenn man der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA Glauben schenkt.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine "neu entwickelte" Flugabwehrrakete getestet. Bei dem Test am Donnerstag sei die "bemerkenswerte Kampfeigenschaft" der Rakete überprüft worden. Das Geschoß verfüge über "neue Schlüsseltechnologien". Der Test ist der jüngste in einer Reihe von Waffentests Nordkoreas.

Kim Jong-un wohnte diesem Test offenbar nicht bei – immerhin vermeldet seine Demokratische Republik seit Tagen erfolgreiche Tests von Hyperschall-Raketen.  Stattdessen schickte er Pak Jong-chon. Dem dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Zwar ist er derzeit Mitglied des machtvollen Politbüros und Zentralkomitees der regierenden Arbeiterpartei. Allerdings war ihm noch im Juni nach einem „schwerwiegenden Zwischenfall“ der Dienstgrad des Marschalls aberkannt worden. Dass er nun seinen „höchsten Genossen“ bei Waffentests vertreten darf, kommt einer Rehabilitierung gleich. Laut KCNA schrieb Kim derweil einen Brief an Chinas Staatschef Xi Jinping, drückte seine Verbundenheit aus und wünschte ihm „viel Gesundheit und noch mehr Erfolg in der Arbeit. Allen chinesischen Bürgern wünschte er „Freude und Wohlbefinden“.

Dies soll offenbar auch in Pjöngjang einziehen – wie die KCNA am Freitag vermeldete, wird die Hauptstadt begrünt. Mittels spezieller Samen sollen bald Ginko-Bäume, Kiefern, Tannen, Korea-Kiefern, ölhaltige Kastanien und Schiefblätter wachsen.

Zahlreiche westliche Staaten hatten den mutmaßlichen Hyperschall-Raketentest Kims scharf verurteilt. Das international weitgehend isolierte Nordkorea steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UNO-Sanktionen. Am Freitag will der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung über die Lage beraten.

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