Keine Direktverbindung nach Zagreb: Die ÖBB zogen die Notbremse

Keine Direktverbindung nach Zagreb: Die ÖBB zogen die Notbremse
Im Geisterzug: Bahnfahren in Kroatien war immer schon relativ teuer und mühsam. Jetzt gibt es nicht einmal mehr einen Zug von Wien nach Zagreb. Ein Reisebericht.
Von Uwe Mauch

Zagreb Hauptbahnhof, 7.07 Uhr: Der "EC Croatia" hat wie so oft Verspätung, bevor er noch abgefahren ist. Die kroatischen Eisenbahner nennen diesen Zug, der aussieht, als würde er ins nächstgelegene Kuhdorf fahren, allen Ernstes weiterhin "Eurocity".

Mit gefühlt 3 km/h rollen die beiden Retro-Waggons, ein slowenischer und ein kroatischer, am Zagreber Westbahnhof vorbei.  Ihr Interieur erlaubt eine Zeitreise zurück ins Tito-Jugoslawien: Es gibt keine Steckdosen, kein Internet, keine Durchsagen, keine Klimaanlage, dafür händisch zu öffnende Türen und Fenster, diese mit zum Teil fehlenden dunkelblauen Stoffvorhängen. Und es gibt noch Aschenbecher.

Die ins Auge stechenden grün-blauen Polstersitze sind nur mehr zum Teil gefedert. Tief versinkt man in ihnen und in ihrer Vergangenheit. Dünne Wände aus Resopal trennen die zehn 6er-Coupés. Sechs Mitreisende im ganzen Waggon wollen sich diese Authentizität nicht entgehen lassen. 23,60 Euro kostet eine Fahrkarte – bis Graz.

➤ Mehr lesen: Der Zug in Kroatien braucht für 267 km lange Strecke fast 23 Stunden

Keine Direktverbindung nach Zagreb: Die ÖBB zogen die Notbremse

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