Kein baldiger Raketenstart mehr

epa03690000 (FILE) A file photo dated October 2010, then released by the North Korean Central News Agency (KCNA), shows a 'Musudan' missile appearing during a military parade marking the 65th anniversary of the foundation of the Workers' Party of Korea, in Pyongyang, North Korea. According to media reports on 07 May 2013, a US official said that two North Korean two medium-range missiles have been removed from a launch site on the east coast. EPA/KCNA SOUTH KOREA OUT NO SALES
Nach US-Angaben ließ Pjöngjang seine Raketen abziehen.

Nach wochenlangen nordkoreanischen Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA gibt es Hinweise auf eine Deeskalation. Nach US-Angaben zog Nordkorea zwei Mittelstreckenraketen von ihren mobilen Abschussrampen an der Ostküste des Landes wieder ab. Die Raketen des Typs Musudan seien in ein Depot gebracht worden, berichtete CNN unter Berufung auf einen US-Beamten. Militärs der USA und Südkoreas gingen seit Wochen davon aus, dass das kommunistische Land mehrere Raketen, darunter auch Mittelstreckenraketen, in Startposition gebracht hatte.

Auch südkoreanische Regierungsbeamte bestätigten am Dienstag den Abzug der Musudan-Raketen. Allerdings sei ihr derzeitiger Standort unbekannt, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen hochrangigen Beamten in Seoul. Auch scheine das Regime in Pjöngjang die Ende März ausgerufene "höchste Gefechtsbereitschaft" für alle Feldartillerieverbände, inklusive der strategischen Raketeneinheiten, bereits Ende April wieder aufgehoben zu haben. Eine Bestätigung aus Nordkorea gab es dafür zunächst nicht.

Nordkoreas Volksarmee drohte unterdessen angesichts neuer Marineübungen der USA und Südkoreas zur U-Boot-Abwehr mit militärischen Schritten, falls sein Territorium dabei verletzt werden sollte. Das Land werde "sofortige Gegenmaßnahmen ergreifen, sollte auch nur eine einzige Kugel in unsere Gewässer fallen", wurde das südwestliche Frontkommando von den Staatsmedien zitiert.

Die Übungen vor der Westküste der koreanischen Halbinsel hatten nach Berichten südkoreanischer Medien am Sonntag begonnen, nur wenige Tage nach dem Ende der jährlichen Feldübungen der beiden Verbündeten. Die Marineübungen sollen bis Freitag dauern.

Park trifft Obama

Die Berichte über den Abzug der Raketen von der nordkoreanischen Ostküste erfolgten kurz vor einem geplanten Treffen der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye mit US-Präsident Barack Obama am Dienstag in Washington. Dabei sollte der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm ein Schwerpunkt sein.

Der Konflikt mit Nordkorea hatte sich seit dem drittem Atomtest des Landes im Februar zugespitzt. Pjöngjang hatte angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und amerikanisch-südkoreanischer Militärmanöver den Waffenstillstandsvertrag von 1953 aufgekündigt, den USA einen atomaren Erstschlag angedroht und den "Kriegszustand" im Verhältnis zu Südkorea erklärt.

Park warnte Nordkorea bei einem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon am Montag in New York vor Provokationen. "Wir werden sie bezahlen lassen, falls sie angreifen", wurde Park von Yonhap zitiert. Südkorea werde es niemals tolerieren, dass Nordkorea Atomwaffen besitze, bekräftigte Park.

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