Kataloniens Ex-Vize bittet um Entlassung aus der U-Haft

Oriol Junqueras.
Der ERC-Chef Junqueras sucht als "Mann des Friedens" den Dialog mit Madrid.

Der frühere Vizeregierungschef der separatistischen Regionalregierung Kataloniens, Oriol Junqueras, hat am Donnerstag erneut vor Gericht um seine Freilassung aus der Untersuchungshaft ersucht.

Sein Anwalt reichte vor dem Obersten Gericht in Madrid einen entsprechenden Antrag ein - auch damit Junqueras nach der von den separatistischen Parteien gewonnenen Neuwahl vom 21. Dezember politisch aktiv werden kann. Er sei ein "Mann des Friedens", der den Dialog suche, sagte der 48-Jährige Medienberichten zufolge.

Anfang Dezember hatte das Oberste Gericht eine erste Bitte auf Freilassung abgelehnt. Wann die Richter entscheiden wollen, war zunächst unklar.

Anfang November inhaftiert worden

Junqueras und sieben weitere katalanische Politiker waren Anfang November im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in der Region inhaftiert worden. Sechs der festgenommenen Ex-Minister der abgesetzten Regierung waren Anfang Dezember auf Kaution freigekommen. Junqueras und seinen Mitstreitern werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen.

Bei der Neuwahl war Junqueras trotz der U-Haft erneut als Spitzenkandidat der linksnationalistischen Partei Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) angetreten. Die Allianz JuntsXCat des abgesetzten Ex-Regionalchefs Carles Puigdemont erzielte zusammen mit der ERC und der linksradikalen CUP wieder eine absolute Mehrheit. Da Puigdemont sich nach Brüssel abgesetzt hat, macht sich Junqueras Hoffnungen, als Präsident eingesetzt zu werden.

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