"Ungeeignet für das Amt": Harris hält Trump für einen Faschisten
Die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sieht in ihrem republikanischen Gegenkandidaten im Rennen um das Präsidentenamt, Ex-Präsident Donald Trump, einen Faschisten.
Das machte die Demokratin während einer Bürgersprechstunde des US-Senders CNN am Mittwochabend deutlich. Moderator Anderson Cooper fragte die 60-Jährige: "Halten Sie Donald Trump für einen Faschisten?" Harris antwortete ohne Zögern: "Ja, das tue ich."
Auslöser für die Frage waren Äußerungen von Trumps ehemaligem Stabschef John Kelly. Er sagte der New York Times, Trump falle aus seiner Sicht "unter die allgemeine Definition eines Faschisten".
Er verwies dabei auf die Beschreibung von Faschismus als einer extrem rechten, autoritären und ultranationalistischen Ideologie, bei der es unter anderem einen diktatorischen Anführer und eine Unterdrückung der Opposition gebe.
Trump sei "zunehmend instabil" und "ungeeignet für das Amt", sagte Harris. Ehemalige Mitarbeiter des Ex-Präsidenten und enge Vertraute hätten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Trump die Verfassung der Vereinigten Staaten verachte und nie wieder das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten ausüben sollte, sagte Harris.
Kelly habe mit seinen Aussagen über Trump einen "Notruf an das amerikanische Volk abgesetzt", um darauf hinzuweisen, was passieren könnte, wenn dieser wieder ins Weiße Haus einziehe. Die Leute, die Trump "zurückhalten könnten", seien nun nicht mehr da. "Ich glaube, Donald Trump ist eine Gefahr für das Wohlergehen und die Sicherheit Amerikas", sagte Harris.
Harris hält in Washington "Schlussplädoyer" gegen Trump
Kamala Harris wird nach Angaben eines Vertreters ihrer Kampagne am Dienstag ein "Schlussplädoyer" gegen ihren republikanischen Rivalen Donald Trump halten. Harris plant ihre Ansprache demnach an jenem Ort in Washington, an dem Trump vor dem Angriff seiner Anhänger auf das US-Kapitol am 6. Jänner zu seinen versammelten Unterstützern gesprochen hatte.
Die amtierende Vizepräsidentin wolle dabei einen scharfen Kontrast ziehen zwischen ihrer politischen Vision und der von Trump, die Harris zufolge von Chaos und Spaltung geprägt sei, sagte ihr Wahlkampfvertreter unter Bedingung der Anonymität. Die Wahl des symbolischen Ortes solle die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie eine zweite Amtszeit Trumps verlaufen könne.
Am 6. Jänner 2021 hatten fanatische Anhänger Trumps das US-Kapitol in Washington - den Sitz beider Kongresskammern - gestürmt, als dort gerade der Wahlsieg von US-Präsident Biden offiziell bestätigt werden sollte. Kurz zuvor hatte Trump in einer Rede seine Anhänger angestachelt mit dem aus der Luft gegriffenen Vorwurf, der Wahlsieg Bidens sei durch Betrügerei zustande gekommen.
Trump und Harris treten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegeneinander an. Trump will nach seiner ersten Amtszeit (2017-2021) und seiner Wahlniederlage 2020 den Wiedereinzug ins Weiße Haus schaffen.
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