Trump: "Hitler hat gute Dinge getan"
Donald Trump hat ein Faible für die sogenannten "tough guys", die "starken Männer". Mit seiner Bewunderung für Autokraten, Diktatoren und Antidemokraten hält der ehemalige US-Präsident nicht hinterm Berg. Offen äußert er seine Bewunderung.
Zuletzt etwa beim Besuch des ungarischen Premiers Viktor Orban in Mar-a-Lago, Florida. "Niemand ist besser, schlauer oder ein besserer Anführer als Viktor Orbán. Er ist fantastisch", fand der Republikaner lobende Worte. Wenn Orbán etwas sage, dann passiere das auch, so Trump weiter. "Er ist der Boss."
Viktor Orbán ist beileibe nicht der einzige von Trump bewunderte "tough guy", wie John Kelly, als Stabschefs des Weißen Hauses zwischen Juli 2017 und Dezember 2018 Trumps rechte Hand, gegenüber CNN verraten hat.
Der chinesische Autokrat Xi Jinping ist demnach für Trump "brillant", Nordkoreas Kim Jong-un "ziemlich ok". Russlands Präsident Wladimir Putin erntet Trumps Respekt, weil er ein "sehr starker Mann" sei.
"Hitler hat die Wirtschaft wieder aufgebaut"
Über Adolf Hitler meinte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner gegenüber seinem Stabschef: "Hitler hat gute Dinge getan." Auf Kelly Nachfrage, was genau Trump denn meine, entgegnete dieser: "Hitler hat die Wirtschaft wieder aufgebaut".
Kellys Einwand, dass dies mit einer totalitären Kriegswirtschaft und mit viel Leid für die Bevölkerung verbunden sei, beeindruckte Trump wenig. Kelly soll Trump im Anschluss geraten haben, solche Kommentare künftig zu unterlassen: "Sir, Sie können nie wieder etwas Gutes über diesen Mann sagen."
Es ist nicht das erste Mal, dass Trumps Bewunderung für Adolf Hitler publik wird. Im Jahr 2021 schilderte Michael Bender, Korrespondent des Wall Street Journal, in seinem Buch ein Gespräch zwischen Trump und Kelly. Die beiden waren anlässlich des hundertjährigen Endes des Ersten Weltkriegs nach Frankreich gereist. Dabei soll Trump den Satz gesagt haben: »Na ja, Hitler hat auch viele gute Sachen gemacht.«
Eine Sprecherin Trumps dementierte das angebliche Zitat damals forsch. »Das ist eine erdichtete Falschinformation, wahrscheinlich verbreitet von einem General, der inkompetent war und gefeuert wurde«, so Liz Harrington.
Auch diesmal wies Trumps Sprecher Steven Cheung die Anschuldigungen zurück. "Sie müssen sich professionelle Hilfe suchen, weil ihr Hass ihr leeres Leben auffrisst", so der 41-Jährige.
Trumps Bewunderung für Diktatoren rühre laut Kelly daher, dass er glaube, ihre Untergebenen würden ihnen durchgehend gehorchen. Das Gleiche erwarte Trump auch von seinen eigenen Mitarbeitern. "Er dachte wirklich, wenn er uns Generäle zu sich holt, dass wir stets loyal sind und genau das tun, was er verlangte", so Kelly.
Dass Trump keine "diktatorischen Befugnisse" hatte, um etwa Streitkräfte nach Belieben zu versetzen oder Geld im Haushalt freizumachen, soll Trump schockiert haben.
Im Gespräch mit CNN untermauert John Bolton, er diente als Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus, die Aussagen Kellys: "Trump mag es, mit anderen Großen zu verhandeln, und große Kerle wie Erdogan in der Türkei können Leute ins Gefängnis stecken, ohne jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen. Das gefällt ihm irgendwie."