Nicht nur Donald Trump – viele Politiker gleiten in NS-Rhetorik ab

Nicht nur Donald Trump – viele Politiker gleiten in NS-Rhetorik ab
Der Begriff „Ungeziefer“, wie der Ex-US-Präsident seine politischen Gegner nennt, ist Nazi-Diktion. Diese poppt immer wieder auf.

Ob bewusst oder nicht – im anlaufenden US-Wahlkampf griff Präsidentschaftskandidat Donald Trump tief in die braune Mottenkiste und bezeichnete seine politischen Gegner als „Ungeziefer“. Joe Bidens Team zeigte sich entsetzt über die Verwendung des Wortes „vermin“, das auch mit „Schädling“, „Parasit“ oder „Schmarotzer“ übersetzt werden kann – und unter anderem von Adolf Hitler verwendet wurde. In „Mein Kampf“ bezeichnet er „den Juden“ als „Parasiten, Schmarotzer“ und als „schädlichen Bazillus“.

Immer wieder bedienen sich Politiker solcher NS-Rhetorik. Zuletzt verwendete der CSU-Abgeordnete und frühere deutsche Bundesminister Peter Ramsauer im heurigen Sommer das Wort „Ungeziefer“ im Zusammenhang mit Migranten.

Philologen enttarnten diese abwertenden Zuschreibungen schon lange als Entmenschlichung von Verfolgten. Subtext: Wer „Ungeziefer“ beziehungsweise „Volksschädlinge“ ausrottet, tötet keine Menschen – also eine Art Schuldentlastung.

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