Jungen Seenotrettern drohen 20 Jahre Haft in Italien

NGO soll 14.000 Menschen aus Mittelmeer gerettet haben. Nun wird ihnen "Beihilfe zur illegalen Einwanderung" vorgeworfen.

20 Jahre Haft. Das ist die Höchststrafe bei sogenannter "Beihilfe zur illegalen Einwanderung" in Italien und genau das droht nun zehn Mitgliedern von "Iuventa10", einer Gruppe innerhalb der deutschen Hilfsorganisation "Jugend rettet". Wie bento.de berichtet, hat die Gruppe eigenen Angaben zufolge 14.000 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet.

Die italienische Justiz wirft ihnen allerdings vor, sich mit Schleppern abgesprochen und sogar leere Flüchtlingsboote zurück nach Libyen gebracht zu haben. Bei einer Verurteilung könnte das Gericht zudem 15.000 Euro Strafe für jede gerettete Person verlangen.

"Wassertaxi"

"An diesem Urteil wird sich zeigen, ob Europa weiterhin für Grundrechte und Solidarität steht", sagt Nicola Canestrini, Anwalt von "Jugend rettet". Der Ton in der Flüchtlingsdebatte hat sich auch in Italien zuletzt massiv verschärft. Das zeigt sich auch daran, dass italienische Medien die "Iuventa" als "Taxi di Mare" - also Wassertaxi - bezeichnen. "In den italienischen Medien sind wir zu 100 Prozent erledigt", so Anwalt Canestrini.

Das Boot der Gruppe wurde im August 2017 beschlagnahmt und liegt seither im Hafen der sizilianischen Stadt Trapani.

 

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