Johnson will Denkmäler vor Sturz durch Militante schützen
Nach dem Sommersturz der Statue eines Ex-Sklavenhändlers durch „Black Lives Matter“-Demonstranten in Bristol plant Boris Johnsons Regierung neue Gesetze, um historische Denkmäler in England zu bewahren. Man wolle „Statuen vor Militanten retten, die unsere Vergangenheit zensieren wollen“, schrieb Robert Jenrick, Staatssekretär für Gemeinden, in der britischen Zeitung "Telegraph".
Er warf der oppositionellen Labour Partei vor, diesen „Angriff auf unsere Vergangenheit“ zu unterstützen.
Nach dem Motto „retain and explain“ sollen 20.000 historische Statuen und andere Monumente, auch umstrittene Kolonial-Denkmäler, großteils stehen bleiben, aber besser erklärt werden.
"Auf Geheiß des Mobs"
„Manche werden geliebt, andere geschmäht“, argumentierte Jenrick. „Was seit Generationen steht, sollte nachdenklich betrachtet, nicht aus einer Laune heraus oder auf Geheiß eines Mobs entfernt werden“.
Die Gesetzesänderung soll Planungs- und Konsultationsprozesse vor Entfernungen garantieren. Wo Gemeinderäte und die Denkmalpflegebehörde Historic England uneinig sind, soll der Minister die Entscheidung treffen.
"Erfundener Kulturkrieg"
Kritiker sehen eine von der Regierung Johnson unnötig losgetretene Debatte: „Ihr Schwerpunkt sollte auf dem Kampf gegen COVID-19, dem Schutz von Familieneinkommen und der Sicherung unserer Wirtschaft liegen“, wetterte die oppositionelle Labour-Partei, die laut Umfrage (41 Prozent) derzeit vier Prozentpunkte vor den Tories liegt.
Halima Begum vom Think Tank Runnymede Trust kritisierte auf Twitter, die Tories hätten schon ein Auge auf die nächste Wahl: „Das ist ein erfundener Kulturkrieg, um von der COVID-Inkompetenz der Regierung abzulenken“.
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