Hahn: "Gewalttätiger Putsch muss aufgearbeitet werden"

EU-Erweiterungs-Kommissar Johannes Hahn zeigte sich gegenüber dem KURIER "zutiefst betroffen über die Gewalt in der Türkei".

In der EU-Kommission in Brüssel jagt eine Krisensitzung die andere. Der für Erweiterungsfragen und damit auch für die Türkei zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn zeigte sich gegenüber dem KURIER "zutiefst betroffen über die Gewalt in der Türkei und die hohe Zahl der Todesopfer und Verletzten". Hahn war unmittelbar vor dem Geschehen noch in Istanbul.

"Wandel nur durch Wahlen"

Der Kommissar hofft, dass "die Gewalt nachhaltig zum Stillstand kommt". Nach dem Putsch müssen die demokratisch gewählte Regierung und die rechtsstaatlichen Institutionen respektiert und die zivile Rechtsordnung wieder hergestellt werden, erklärt Hahn. Er weist darauf hin, dass "Wandel nur von der Gesellschaft durch Wahlen bewirkt werden kann, niemals durch gewaltsame militärische oder sonstige Machtübernahmen".

Hahn macht sich Sorgen um die Menschen in der Türkei, die seit langem unter Terror und Instabilität leiden. "Wir erwarten natürlich, dass die Aufarbeitung dieses gewalttägigen Putsches nach rechtsstaatlichen Prinzipien erfolgt."

"Zusammenhalt Europas unerlässlich"

Beim Treffen der EU-Außenminister am Montag, bei dem auch Hahn teilnimmt, wird es auch um die Auswirkungen des Putsches auf die gesamte Region gehen, insbesondere was Syrien betrifft. "In diesen schweren Zeiten sind der Zusammenhalt innerhalb Europas und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene unerlässlich", betont der EU-Kommissar.

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