Jemen: Saudis erlauben Rotem Kreuz Hilfseinsatz

Kinder in einem Dorf nahe der Hauptstadt Sanaa.
Kurze Angriffspause: Medikamente werden geliefert - Forderung nach 24-stündiger Feuerpause.

Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) wird voraussichtlich am morgigen Montag zwei Hilfsflugzeuge in den Jemen entsenden. Man habe die Erlaubnis der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition für einen Hilfseinsatz erhalten, erklärte IKRK-Sprecherin Sitara Jabeen am Sonntagabend im Schweizer Genf. Ob diese auch die vom IKRK geforderte 24-stündige Waffenruhe beinhaltete, war vorerst unklar. Eines der Flugzeuge solle Medikamente und medizinische Geräte, das andere medizinisches Personal transportieren, so Jabeen. Man hoffe, dass die Maschinen am morgigen Montag in der Hauptstadt Sanaa landen können.

Um den Vormarsch der schiitischen Houthi-Rebellen zu stoppen, fliegt Saudi-Arabien und seine Verbündeten seit rund zwei Wochen Luftangriffe im Jemen. Ziel ist es, die Rückkehr des demokratisch gewählten Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi und der Regierung zu ermöglichen. Das Rote Kreuz fordert bereits seit mehreren Tagen eine 24-stündige Waffenruhe, um Verletzte versorgen zu können. In der Nacht auf Sonntag schloss sich auch Russland dieser Forderung an und brachte einen entsprechenden Resolutionsentwurf im UN-Sicherheitsrat ein. Eine Entscheidung des höchsten UN-Gremiums steht Sonntagabend noch aus.

Houthis fordern Ende der Luftangriffe

Die schiitische Houthi-Miliz im Bürgerkriegsland Jemen hat ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensgesprächen erklärt. Voraussetzung sei allerdings ein Ende der Luftangriffe durch die von Saudi-Arabien angeführte sunnitische Militärallianz, teilte das führende Houthi-Mitglied Saleh al-Sammad der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag per Email mit. Die Gespräche sollten von Parteien überwacht werden, die keine aggressiven Positionen gegenüber dem jemenitischen Volk einnähmen. Wer dies sein könnte, sagte Sammad nicht

Saudi-Arabiens König Salman hatte die Bereitschaft seines Landes erklärt, sich mit Parteien des Jemen zu treffen. Dies solle unter der Schirmherrschaft des Golfkooperationsrates (GCC) geschehen. Fünf der sechs GCC-Mitglieder beteiligen sich an den Luftangriffen im Jemen. Mit der Militärintervention will die Koalition den jemenitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi stützen, der angesichts des Vormarsches der Houthi-Milizen nach Saudi-Arabien geflohen ist. Sammad erklärte, das Volk lehne eine Rückkehr Hadis ab (mehr dazu hier).

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