Neue Epstein-Mails belasten Trump schwer: "Natürlich wusste er von den Mädchen"
Die Epstein-Affäre kommt mit Wucht auf Donald Trump zurück. Die Demokraten im Kongress haben am Mittwoch bislang unbekannte private E-Mails des verstorbenem Sex-Straftäters veröffentlicht, die den Präsidenten schwer belasten.
In einer Nachricht schrieb Epstein, dass Trump „Stunden in meinem Haus verbracht“ habe - zusammen mit einem der Opfer von Epstein, der für den hundertfachen Missbrauch junger Frauen verantwortlich gemacht wird.
In einer anderen E-Mail behauptete Epstein, dass Trump „von den Mädchen wusste“, von denen viele später von den Ermittlern als minderjährig identifiziert wurden. In einem anderen Beitrag überlegte Epstein, wie er Fragen der Medien zu ihrer Beziehung beantworten sollte, da Trump inzwischen zu einer nationalen politischen Persönlichkeit geworden war.
Angeblich zerstritten sich Trump und Epstein in den 2000er-Jahren
Trump und Epstein waren bis zu den frühen 2000er Jahren eng befreundet. Später fiel der reiche Finanzier bei Trump in Ungnade, weil er in dessen Privat-Klub Mar-a-Lago eine junge Frau für seine „Massage”-Bedürfnisse abgeworben hatte. Dabei handelte es sich um Virginia Giuffre, deren jüngstes Buch Prinz Andrew, ein ehemaliges Mitglied des britischen Königshauses, Titel und Ansehen gekostet hat. Giuffre gehörte zu den prominentesten Opfern Epstein.
Trump hat bis heute jede Beteiligung an oder Kenntnis von Epsteins Sexhandelsgeschäften bestritten. Dass Epstein, der 2019 in Haft Suizid begangen haben soll, seit Monate die Schlagzeilen beherrscht, tut Trump regelmäßig als demokratische Verleumdungs-Operation an.
Können die Demokraten die Freigabe der Akten erwirken?
Dass die belastenden E-Mail an diesem Mittwoch öffentlich wurden, ist kein Zufall. Das Repräsentantenhaus kommt am Nachmittag nach über 50 Tagen Pause erstmals zusammen, um per Abstimmung den Regierungsstillstand („shutdown”) zu beenden.
Davor wird die bereits vor sieben Wochen gewählte demokratische Abgeordnete Adelita Grijalva vereidigt. Sie wird nach eigenen Angaben die 218. Stimme für einen Antrag sein, der das Justizministerium zur Herausgabe sämtlicher Epstein-Gerichts- und Ermittlungsakten zwingen würde; eine Szenario, dass Trump, Justizministerin Pam Bondi und FBI-Chef Kash Patel seit Monaten verhindert haben.
E-Mails wurden nach Trump und Epsteins angeblichem Streit verschickt
Die drei separaten E-Mail-Korrespondenzen, die jetzt veröffentlicht wurden, stammen allesamt aus der Zeit nach Epsteins Plädoyer-Vereinbarung in Florida im Jahr 2008, als er wegen wegen Anstiftung zur Prostitution angeklagt worden war. Sie entstanden, und das ist bemerkenswert, viele Jahre, nachdem Trump und Epstein sich angeblich heillos zerstritten und keinen Kontakt mehr hatten.
Eine E-Mail war an Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell adressiert, die derzeit in Florida in Haft sitzt, Trump aber um Verkürzung ihrer 20-jährigen Strafe wegen Sexhandels gebeten hat. Zwei weitere waren an den Autor Michael Wolff adressiert, der mehrere Enthüllungsbücher über Trump geschrieben hat und frühe eng mit Epstein in Kontakt stand.
Wolff behauptet öffentlich, dass Epstein ihm mehrere Fotos gezeigt habe, auf denen Trump zusammen mit leicht bekleideten, minderjährigen Mädchen zu sehen gewesen sei. In einer E-Mail an Wolff aus Januar 2019 schrieb Epstein: „Natürlich wusste er von den Mädchen, denn er bat Ghislaine, damit aufzuhören.”
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