Israel will tägliche Schnelltests für Schüler und Lehrer

Israel will tägliche Schnelltests für Schüler und Lehrer
Impfung an Schulen wird geprüft, über eine Million ungeimpft.

Israels neue Regierung hat ehrgeizige Pläne im Kampf gegen die Corona-Pandemie: So soll trotz steigender Inzidenz-Zahlen am 1. September das neue (zweite) Corona-Schuljahr in allen Schulen ohne Einschränkungen starten. In „grünen“ wie in „roten“ Städten. Wie dieses Ziel erreicht werden kann, darüber streiten die Ministerien für Erziehung und Gesundheit aber noch.

Letztlich läuft es auf tagtägliche Schnelltests für Schüler wie Lehrer hinaus. Zumindest in roten, also besonders gefährdeten Orten. Für Schulen soll es aber auch abgekürzte Quarantäne-Vorschriften geben. 48 Stunden mit zwei Schnelltests statt der jetzigen 4 Tage. Hier meldet das Ministerium für Gesundheit infolge der sehr unsicheren Schnelltest-Ergebnisse jedoch Vorbehalte an: „Da gibt es noch einige Punkte zu klären“, so der Corona-Beauftragte Prof. Nachman Asch.

Die vorläufige Einigung: In den orthodoxen Schulen, die ihr Schuljahr zwei Wochen früher beginnen, soll ab Mitte August ein Pilot-Programm starten. Es soll zeigen, ob der Plan umsetzbar ist.

Das Erziehungsministerium wiederum meldet Vorbehalte gegen den Vorschlag aus dem Gesundheitsministerium an, in den Schulen Impfzentren zu errichten. Ab 16 Jahren können sich Schüler schon jetzt ohne Einwilligung der Eltern impfen lassen. Die Option einer Impfung vor Ort, soll Schülern wie Eltern das Impfen „nahe legen“.

Politiker haben damit Probleme angesichts der sich auch in Israel häufenden Proteste von Impfverweigerern. Trotzdem bekräftigte Premier Naftali Bennett seine Kritik an den Verweigerern: „Proteste besiegen nicht das Delta-Virus. Das kann nur die Impfung.“

Über eine Million der neun Millionen Israelis sind ungeimpft - und wollen es wohl auch bleiben: Nur knapp ein Prozent dieser Ungeimpften haben sich bislang zur Impfung angemeldet.

In Israel wird derzeit intensiv die Langzeitwirkung von Impfungen untersucht. So ist nicht einmal bekannt, ob eine abnehmende Zahl von Antikörpern im Blut überhaupt eine Ansteckung erleichtert. Krasse Unterschiede in britischen Untersuchungen im Vergleich zu israelischen fallen dabei auf. Sie überraschen die Experten aber nicht: In Israel wurde früher als in Großbritannien geimpft. Doch kam das Delta-Virus dort viel später an.

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