Freilassung weiterer Geiseln verzögert sich + Mädchen überlebt unter Leiche ihres Vaters

Freilassung weiterer Geiseln verzögert sich + Mädchen überlebt unter Leiche ihres Vaters
Heute Abend würde die Feuerpause in Gaza enden. Es steht jedoch eine Verlängerung im Raum. Die Hamas müsste täglich zehn weitere Geiseln freilassen.

Die geplante Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen stockt offenbar. Israel und die radikal-islamische Hamas äußerten einem Insider zufolge am Montag Bedenken über die Liste der verschleppten Menschen und palästinensischen Häftlinge, die im Lauf des Tages im Austausch freigelassen werden sollten. Die katarischen Vermittler arbeiteten daran, die Bedenken auszuräumen, hieß es. Unterdessen wurden die Rufe nach einer Verlängerung der Feuerpause lauter.

 Israel hat laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in der Nacht auf Montag eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die freikommen sollen. Bei den vorherigen Freilassungen hatten Israel und die Hamas die entsprechende Liste mindestens zwölf Stunden vor der Freilassung ausgetauscht. Wie viele Geiseln am vorerst letzten Tag der vereinbarten viertägigen Feuerpause im Gazastreifen freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt.

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Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um elf Menschen handeln. Auch die islamistische Hamas in Gaza bestätigte, dass sie Vertretern Katars und Ägyptens eine Liste der am Montag freizulassenden Geiseln übergeben habe. Beide Staaten vermitteln in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würden.

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Weiters lesen Sie in diesem Artikel:

  • Verlängerung der Waffenruhe möglich
  • Waffenruhe verlängern wäre "gut, hilfreich und notwendig"
  • Kleines Mädchen überlebte unter Leiche des Vaters
  • 84-jährige Geisel schwebt in Lebensgefahr
  • Musk in Israel

Verlängerung der Waffenruhe möglich

Im Gaza-Krieg deutet sich nach der Freilassung Dutzender Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas eine Verlängerung der bis Dienstagmorgen befristeten Feuerpause an.

Israels Regierungschef Netanjahu signalisierte am Sonntagabend grundsätzlich Bereitschaft dazu. Und auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus Israel zu bekommen. 

Laut Katar wäre eine 6-tägige Verlängerung der Waffenpause möglich.

An diesem Montag wird zunächst die Freilassung zehn weiterer Geiseln erwartet. Nachdem am Sonntag eine dritte Geiselgruppe in Israel eingetroffen ist, haben die Terroristen insgesamt 58 Verschleppten die Freiheit zurückgegeben. 

Seit Freitag wurden bisher insgesamt 177 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Netanyahu begrüßt Feuerpause

Netanyahu bekräftigte am Sonntagabend in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden, dass die Militäraktion zur Vernichtung der Hamas nach dem Ende der Feuerpause weitergehen werde. Er begrüße die Möglichkeit, für jeden weiteren Tag der Feuerpause zehn weitere Geiseln freizubekommen, fügte der diesbezüglich innenpolitisch stark unter Druck von Angehörigen stehende Regierungschef hinzu. 

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Der vom Emirat Katar vermittelte Deal sieht vor, dass Israel für jede freigelassene Hamas-Geisel drei palästinensische Straftäter aus Gefängnissen entlässt.

Waffenruhe verlängern wäre "gut, hilfreich und notwendig"

US-Präsident Biden hofft derweil, dass die zunächst für vier Tage vereinbarte Feuerpause verlängert wird, „damit wir weiterhin mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza leisten können“. Dafür werde er weiter mit Katar, Ägypten und Israel zusammenarbeiten, sagte Biden am Sonntag. 

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Ähnlich äußerte sich Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna. Es wäre „gut, hilfreich und notwendig“, die Waffenruhe zu verlängern, bis alle Geiseln frei seien, sagte Colonna am Sonntag dem Sender „BFM TV“, wie andere französische Medien in der Nacht zum Montag berichteten.

Kleines Mädchen überlebte unter Leiche des Vaters

Das Schicksal eines vierjährigen von der islamistischen Hamas freigelassenen US-amerikanischen Mädchens bewegt die Herzen vieler Menschen. Am 7. Oktober, als Hamas-Terroristen ein beispielloses Massaker an israelischen Zivilisten anrichteten, musste das Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter erschossen wurde, wie US-Medien berichteten. 

Als ihr Vater sich schützend über seine Tochter legte, sei auch er erschossen worden. Die 10 und 6 Jahre alten Geschwister des Mädchens überlebten, weil sie sich im Schrank versteckten, bevor sie gerettet wurden.

Ihre kleine Schwester, die zunächst für tot gehalten worden sei, sei unter der Leiche ihres Vaters hervorgekrochen und zum Haus eines Nachbarn gerannt, zitierte die „Washington Post“ eine Verwandte des Mädchens weiter. 

Die Terroristen griffen sich dort das Mädchen zusammen mit der fünfköpfigen Nachbarsfamilie und verschleppten sie mit vielen anderen in den Gazastreifen. Am vergangenen Freitag wurde das Mädchen in der Gefangenschaft vier Jahre alt. Nun kam sie frei.

84-jährige Geisel schwebt in Lebensgefahr

Eine am Sonntag von der Hamas freigelassene Geisel schwebt Medien zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine Klinik gebracht worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf die Klinik in Beerscheba.

Musk in Israel

Elon Musk wird bei einem Besuch in Israel am Montag Präsident Isaac Herzog und Angehörige der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln treffen. Der israelische Präsident will bei dem Gespräch mit Musk die Notwendigkeit unterstreichen, den "zunehmenden Antisemitismus im Internet zu bekämpfen".

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An dem Treffen sollen auch Angehörige der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln teilnehmen, "die über die Schrecken des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober und den anhaltenden Schmerz und die Ungewissheit für die Gefangenen sprechen werden", wie Herzogs Büro mitteilte.

Musks Onlinedienst X steht seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel und dem Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt in der Kritik, zu wenig gegen Antisemitismus und andere problematische Inhalte auf der Plattform zu tun.

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