Die Hamas ist nach drei Monaten Krieg im Gazastreifen zwar schwer angeschlagen, aber keineswegs kampfunfähig. Im Süden und im Zentrum kommt es weiter zu schweren Kämpfen. Im Norden, wo die Hamas die schwersten Verluste hinnehmen musste, sind noch vereinzelte Zellen einsatzfähig.
Rückkehr nur "nach einer Wende"
Alon Davidi, Bürgermeister von Sderot, will einer Rückkehr der Bewohner in seine seit 20 Jahren vom Raketenbeschuss der Hamas bedrohten Stadt nur „nach einer Wende“ zustimmen. Nach umfassenden Garantien der Regierung und seines Parteifreundes Premier Benjamin Netanjahu. Dazu legte Davidi einen Forderungskatalog vor, habe der 7. Oktober mit dem Überfall der Hamas doch die DNA der Menschen verändert. Ein Zurück in einen Alltag mit ständiger Raketenbedrohung sei unmöglich.
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Gaza Nord solle „mindestens bis zur völligen Ausschaltung der Hamas“ Kriegsgebiet bleiben. Eine Rückkehr der palästinensischen Zivilbevölkerung in den Norden sei demnach zu verhindern.
Auch in Nordisrael wurden im Oktober 85.000 Bewohner evakuiert. Verteidigungsminister Yoav Gallant ließ schon vor Wochen durchblicken, dass hier ebenfalls eine Rückkehr bis März zu erwarten sei.
Angst vor Hisbollah
Doch die Bewohner zögern: Sie befürchten vor allem einen Überfall der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah. Wie von der Hamas am Gazastreifen. Seit drei Monaten beschießt auch die weit besser ausgerüstete Hisbollah Dörfer in Israel mit Raketen und Panzerfäusten. Obwohl seit 2006 der UN-Sicherheitsratsbeschluss 1.701 Hisbollah-Kämpfern den Aufenthalt in Grenznähe verboten hat. Was aber nicht eingehalten wird.
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Die genaue Zahl der Evakuierten liegt eigentlich höher. Hinzu kommen Familien, die ohne staatliche Aufforderung freiwillig ihre Häuser in Grenznähe räumten. Sie erhalten weniger Vergünstigungen. Andere aber kehrten bereits – trotz Räumungspflicht – in ihre bedrohten Dörfer zurück. Vor allem Landwirte und Selbstständige, die um ihre Lebensgrundlage fürchten. Sie erhalten einen finanziellen „Rückkehreranreiz“. Was auch hier die lokale Führung kritisch sieht.
Adib Mas´al, Bürgermeister des Beduinendorfes Arab al-Aramscheh: „Die Leute haben Angst um ihre Ernte. Also gehen sie zurück auf die Felder. Selbst unter Lebensgefahr.“
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