Atomgespräche gehen weiter
Nach neun Monaten Verhandlungspause wurden die Gespräche zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran über sein umstrittenes Atomprogramm am Dienstag in Kasachstan wieder aufgenommen. Die Differenzen sind nach wie vor groß.
Die fünf UNO-Sicherheitsmächte sowie Deutschland wollten in der Stadt Almaty in Kasachstan einen neuen Vorschlag zur Lösung des festgefahrenen Konflikts vorlegen. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle zeigte sich optimistisch. Er sehe Chancen für "eine politische und diplomatische Lösung", sagte der FDP-Politiker der Bonner Zeitung General-Anzeiger (Dienstag). Eine Einigung sei "nötig, denn eine nukleare Bewaffnung des Iran wäre nicht nur eine Gefahr für die Staaten in der Region und ganz besonders Israels, sondern auch für die Sicherheitsarchitektur der Welt", sagte Westerwelle.
Gastgeber Kasachstan rief beide Seiten zu einer diplomatischen Lösung auf. "Wir brauchen Frieden", sagte der Präsident Nursultan Nasarbajew vor dem Treffen in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik. Die USA forderten vom Iran eine "strategische Entscheidung". Diplomaten erwarteten von dem Treffen jedoch keine konkreten Ergebnisse.
Das von der EU-Außenbeauftragten Catherine Aston angeführte Verhandlungsteam besteht darauf, dass der Iran die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent einstellt und das bereits angereicherte Uran in einem Drittland lagert. Außerdem soll die neue Anreicherungsanlage in Fordo geschlossen werden. Der Iran hingegen beharrt auf seinem Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie und der Aufhebung aller Sanktionen.
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