Iran will mit USA verhandeln
Überraschende Signale aus Teheran: Der Iran ist zu Verhandlungen mit den USA über sein umstrittenes Atomprogramm bereit. Dies sagte der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi am Sonntag bei der Sicherheitskonferenz in München. Der Iran wolle sich auch am 25. Februar in Kasachstan zu einer neuen Verhandlungsrunde mit den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates und Deutschland treffen.
"Wir sind zu Verhandlungen bereit", sagte Salehi zu direkten Gesprächen mit den USA. "Aber dieses Mal muss sichergestellt sein, dass die andere Seite mit authentischen Absichten kommt." US-Vizepräsident Joe Biden hatte am Samstag in München direkte Gespräche zwischen Washington und Teheran über den Atomstreit angeboten. Voraussetzung sei allerdings, dass es dem Land ernst sei, sagte er.
Keine rote Linie
"Wir nehmen diese Aussagen positiv zur Kenntnis", sagte Salehi. "Sie sind ein Schritt in die richtige Richtung." "Wenn es auf der anderen Seite eine ehrliche Absicht gibt, werden wir das ernsthaft berücksichtigen", so der iranische Minister. "Für uns gibt es keine rote Linie für bilaterale Verhandlungen." Der Iran sei nicht auf eine Konfrontation aus.
Salehi sagte, der Iran habe seine politische Unabhängigkeit in "einem mutigen und kühnen Kampf" gewonnen: "Und wir haben beschlossen, nie wieder der Lakai irgendeiner Supermacht zu sein."
Die Verhandlungen zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran werden von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und dem iranischen Chefunterhändler Said Jalili geführt. Ursprünglich sollte die nächste Runde bereits im Jänner stattfinden.
Bei den jüngsten Gesprächen über das iranische Atomprogramm im Juni in Moskau hatte der Iran die Forderung der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands nach einer Aussetzung der Urananreicherung auf einen Grad von 20 Prozent zurückgewiesen. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Bombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht auf die Nutzung der Atomenergie.
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