Irakische Truppen erobern ganz Ramadi vom IS zurück

Soldaten in Ramadi.
Nach tagelangen Kämpfen. Irakischer Ministerpräsident will nun IS 2016 aus dem Land verdrängen.

Soldaten der irakischen Armee haben die Großstadt Ramadi von der Terrormiliz IS zurückerobert. Wie das Irakische Staatsfernsehen am Montag mitteilte, sei die zuvor von Kämpfern des Islamischen Staates (IS) kontrollierte Stadt komplett befreit worden. Soldaten haben nach offiziellen Angaben die Flagge des Landes über einem Regierungskomplex im Zentrum der Stadt Ramadi gehisst. "Ramadi ist befreit", sagte ein Militärsprecher am Montag im Fernsehen.

Parlamentspräsident Salim al-Juburi beglückwünschte die Soldaten zur "Befreiung der Stadt Ramadi vom Terrorismus". Die Armee begann mit der Entschärfung der vom IS zurückgelassenen Sprengfallen.

Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi will die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im kommenden Jahr aus dem Irak verdrängen. "Wenn 2015 das Jahr der Befreiung war, wird 2016 das Jahr des großen Sieges, des finalen Sieges, das Jahr, in dem die Anwesenheit des IS im Irak beendet wird", sagte Al-Abadi am Montag in einer Fernsehansprache."

Letzter Rückzugsort der Dschihadisten

Zuvor waren die irakischen Einheiten in das Regierungsviertel im Stadtzentrum eingedrungen - dies war der letzte Rückzugsort der Dschihadisten. Die Regierungstruppen hatten am Dienstag mit internationaler Luftunterstützung einen Großangriff auf das Zentrum Ramadis begonnen. Die Eroberung der Stadt mit rund 300.000 Einwohnern ist ein bedeutender Erfolg des irakischen Militärs, das im Mai aus Ramadi vertrieben worden war.

Den Angaben zufolge gab es kaum Widerstand. Zahlreiche IS-Kämpfer seien geflohen oder bei Luftangriffen getötet worden. Die US-geführte Allianz hatte den Vormarsch der Soldaten aus der Luft unterstützt. Für die Regierung in Bagdad ist die Rückeroberung Ramadis einer ihrer größten Erfolge im Kampf gegen den IS, seit die Miliz 2014 etwa ein Drittel des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatte.

"IS ist nicht unbesiegbar"

Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte in Berlin, die Rückeroberung Ramadis zeige einmal mehr, dass der "IS nicht unbesiegbar ist, weder im Irak noch in Syrien".

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