Mehr als 20 Tote bei Bombenanschlägen

A police vehicle is towed after a suicide bomb attack in Taji, 20 km (12 miles) north of Baghdad Febraury 5, 2013. A suicide bomber detonated a car packed with explosives at an Iraqi army checkpoint north of Baghdad on Tuesday, killing at least three people, police said. REUTERS/Mohammed Ameen (IRAQ - Tags: CIVIL UNREST CRIME LAW)
Bei der Explosion von vier Autobomben starben insgesamt 26 Menschen, mindestens 38 wurden verletzt.

Kein Ende der Gewalt im Irak: Am Freitag sind bei insgesamt vier Bombenanschlägen mindestens 26 Menschen getötet worden. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, waren insbesondere von Schiiten bewohnte Gegenden betroffen. Zwei Autobomben explodierten den Angaben zufolge im Bagdader Vorort Kadhimiya und rissen mindestens 13 Menschen in den Tod; 26 weitere wurden verletzt.

In der Stadt Hilla, 100 Kilometer weiter südlich, kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, als dort ebenfalls zwei Autobomben detonierten. Zwölf Menschen erlitten Verletzungen.

Im krisengebeutelten Irak gibt es wegen des andauernden Machtkampfs zwischen Schiiten und Sunniten fast täglich Anschläge. Viele gehen auf das Konto des irakischen Ablegers des Terrornetzwerks Al-Kaida. Die Gruppe hatte die Sunniten im Land zum bewaffneten Widerstand gegen die vom schiitischen Ministerpräsidenten Nouri Al-Maliki geführte Regierung aufgerufen.

"Schreie und Schüsse"

Am Dienstag sprengte sich ein Selbstmordattentäter an einem Armee-Kontrollposten bei Bagdad in die Luft und riss mindestens drei Menschen mit in den Tod. Es war der achte Selbstmordanschlag innerhalb eines Monats. Er wurde in dem Ort Taji etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt verübt, wo erst am Vortag mindestens 22 Menschen bei einem ähnlichen Attentat ums Leben kamen.

Der Anschlag am Dienstag wurde mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug verübt. "Wir hörten Schreie und Schüsse nach der Explosion", sagte ein Polizist, der sich zum Zeitpunkt der Detonation mit einer Patrouille in der Nähe befand. Er habe Blutlachen und verstreute Kleidungsstücke gesehen.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Selbstmordanschläge sind jedoch typisch für den irakischen Arm der radikal-islamischen Al-Kaida. Die Gruppe hatte die Sunniten im Land im vergangenen Monat zum bewaffneten Widerstand gegen die vom schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki geführte Regierung aufgerufen. Seit Ende Dezember kam es mehrfach zu Massendemonstrationen von Sunniten gegen Al-Maliki. Sie sind eine Minderheit im Irak, dominierten das Land aber unter dem einstigen Machthaber Saddam Hussein. Nach dessen Sturz durch eine von den USA angeführte internationale Militärintervention vor gut zehn Jahren fühlen sie sich jedoch zunehmend benachteiligt. Die jüngste Welle der Gewalt zwischen den Bevölkerungsgruppen hat zwar noch nicht das Ausmaß wie 2006 und 2007 erreicht, als Zehntausende Menschen getötet wurden. Doch seit dem Abzug der US-Truppen im Dezember 2011 wurde mindestens ein schwerer Anschlag mit mehreren Todesopfern pro Monat verübt.

Die Demonstrationen konzentrieren sich auf die Provinz Anbar. Dort sind Sunniten in der Mehrheit. Sie grenzt außerdem an Syrien, wo überwiegend sunnitische Rebellen seit fast zwei Jahren versuchen, Präsident Bashar al-Assad zu stürzen, der wiederum mit dem schiitischen Iran einen mächtigen Unterstützer hat.

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