Irak: Sorge über neue Macht der Islamisten

Maskierte Kämpfer im Irak (Archivbild)
Die USA verurteilen die "Barbarei" bei Kämpfen im Irak. Stadt Falluja in Islamisten-Hand.

Mehr als zehn Jahre nach der US-Invasion im Irak ist die frühere Rebellenhochburg Falluja wieder in die Hand islamistischer Aufständischer gefallen. Die Stadt im Westen des Landes sei von der dem Terrornetzwerk El-Kaida nahestehenden Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) erobert worden, sagte ein ranghoher Sicherheitsbeamter am Samstag.

Hundert Tote

Am Vortag hatte es in Falluja und im nahegelegenen Ramadi die schwersten Gefechte seit Jahren gegeben. Am Freitag wurden mehr als hundert Menschen getötet, darunter 62 Aufständische. Am Samstag töteten irakische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben 55 "El-Kaida-Kämpfer". Der Kommandant der irakischen Bodentruppen, General Ali Ghaidan Majeed, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Aufständischen seien am Abend bei "zwei Operationen" getötet worden.

Ministerpräsident Nuri al-Maliki kündigte am Samstag an, "alle Terrorgruppen" würden besiegt werden. Die Regierung werde "nicht nachgeben", bis dies erreicht und die "Rettung unseres Volkes" vollendet sei, zitierte ihn der staatliche Fernsehsender Irakiya.

USA besorgt

Die USA haben die "Barbarei" El-Kaida-naher Rebellen ebenfalls verurteilt. Auch über die Versuche der Jihadistengruppe ISIL, "ihre Herrschaft in Syrien wie im Irak durchzusetzen", zeigte sich das US-Außenamt besorgt.

Washington arbeite mit der Regierung in Bagdad zusammen, um den Stämmen, die gegen die Aufständischen kämpften, "mit allen möglichen Mitteln" zu helfen, erklärte Ministeriums-Sprecherin, Marie Harf. Zudem stehe die US-Regierung in Kontakt mit den Stammeschefs der Unruheprovinz Anbar. Diese zeigten "großen Mut, indem sie kämpfen, um diese Terroristengruppen aus ihren Städten zu vertreiben".

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