Imam: „König-Abdullah-Zentrum leistet gute Arbeit“

IMÖ-Obmann Tarafa Baghajati.
Für die Initiative Muslimischer Österreicher wäre die Schließung des umstrittenen Zentrums "purer Populismus".

Gegen die Schließung des König-Abdullah-Zentrums (KAICIID) spricht sich die Initiative Muslimischer Österreicher (IMÖ) aus. Das „Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ dichtzumachen wäre „purer Populismus“, so IMÖ-Obmann Tarafa Baghajati.

Denn zum einen werde die Schließung des KAICIID die drohende Hinrichtung des 18-jährigen Murtaja Qureiris in Saudi-Arabien nicht verhindern. Viel sinnvoller wäre es, „über die saudische Botschaft in Wien diplomatischen Druck auszuüben“, meint Baghajati. Es gelte, „sich in allen Instanzen für das Leben des Jungen einzusetzen“, sagt der Imam.

Muslimisch-jüdischer Dialog

Und zum anderen leiste das Zentrum „gute Arbeit“. So unterstütze KAICIID etwa den jüdisch-muslimischen Dialog in Form des MJLC (Muslim Jewish Leadership Council), dessen Gründungs- und Vorstandsmitglied Baghajati ist. Unter anderem habe man den Präsidenten der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt, und Nedžad Grabus, den Großmufti Sloweniens, nach Wien geholt. Zudem initiiere KAICIID Programme zur Integration von Flüchtlingen oder stifte Friedensinitiativen an internationalen Krisenherden, sagt Baghajati.

Davon abgesehen sei KAICIID „keine saudische Vertretung, sondern eine internationale Organisation mit Österreich, Spanien und dem Vatikan als weiteren Hauptträgern“. Eine Schließung wäre „ein Affront gegen Spanien und den Heiligen Stuhl“. Zumal Österreich KAICIID „formal gar nicht schließen, sondern höchstens daraus aussteigen“ könne.

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