Im zweiten Anlauf: Sozialdemokratische Regierung in Schweden steht
Schwedens erste Premierministerin Magdalena Andersson geht mit einer rein sozialdemokratischen Minderheitsregierung in die Zeit bis zur Wahl 2022. Offiziell die Arbeit aufnehmen wird das Kabinett nach einem Termin bei König Carl XVI. Gustaf, der in den Mittagsstunden geplant war.
Kriminalität, Klimaschutz, Wohlfahrt
Andersson kündigte in einer Regierungserklärung an, vor allem drei Themen ins Zentrum ihrer Arbeit zu stellen: den Kampf gegen die grassierende organisierte Kriminalität in Schweden, das Vorankommen bei der grünen Umstellung und Emissionsverringerung sowie die Besinnung auf den Wohlfahrtsstaat. Besonders die Bandenkriminalität müsse zurückgedrängt werden.
Der bisherige Innenminister Mikael Damberg beerbt Andersson im Amt des Finanzministers, wie die 54-Jährige am Dienstag im Stockholmer Reichstag bekanntgab. Außenministerin bleibt Ann Linde. Die in der Corona-Krise sehr präsente Lena Hallengren bleibt Sozial- und Gesundheitsministerin.
Das schwedische Parlament hatte Andersson am Montag zur ersten Ministerpräsidentin des Landes gewählt - zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Rund sieben Stunden nach ihrer ersten Wahl am Mittwoch zuvor war sie zurückgetreten, nachdem die Grünen nach einer Haushaltsabstimmung angekündigt hatten, die Regierung zu verlassen. Deshalb war das zweite Votum notwendig geworden.
Schweden wurde seit 2014 von einer rot-grünen Minderheitsregierung geführt. Andersson war in der Zeit unter Regierungschef Stefan Löfven sieben Jahre lang Finanzministerin gewesen.
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