Identitäre in Paris: Festgenommene großteils Linksextreme

Rechtsextremer Aufmarsch in Paris (Archivbild aus 2016)
Nach dem Verbot einer Demonstration der Identitären Bewegung in Paris kam es zu Festnahmen wegen illegalen Waffenbesitzes und Teilnahme an einer Gruppe, die Gewalt vorbereitet habe.

Bei der Gruppe, die nach dem Verbot einer Demonstration der Identitären Bewegung in Paris festgenommen wurde, hat es sich offenbar großteils um Linksextreme gehandelt. 14 Linksextreme seien am Samstag vorübergehend festgenommen worden, bestätigte ein Sprecher der Pariser Staatsanwaltschaft der Austria Presse Agentur (APA) am Montag.

Eine weitere Person muss sich wegen illegalen Waffenbesitzes und Teilnahme an einer Gruppe, die Gewalt vorbereitet habe, vor Gericht verantworten, sagte der Sprecher. Diese Person stehe demnach wiederum der extremistischen Rechten nahe. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft trug der Mann ein Werkzeug, verstärkte Handschuhe und ein mit Klebeband umwickeltes Batterienpaket bei sich.

Die Zeitung Le Parisien hatte zuvor berichtet, dass es sich dabei um eine "den Identitären nahe stehende Person" handle. Der Sprecher der österreichischen Identitären, Patrick Lenart, dementierte dies am Montag gegenüber der APA. "Wir können ausschließen, dass Mitglieder der Identitären Bewegung mit dem Vorfall zusammenhängen. Auch die Person, die der Identitären Bewegung nahestehen soll, ist uns nicht bekannt."

Auch Österreicher angereist

Die französische Polizei hatte die Identitären-Demonstration am Freitag aus Sicherheitsgründen verboten. Sie begründete dies unter anderem damit, dass Rechtsextreme aus Deutschland, Italien, Großbritannien und Österreich zu der Kundgebung erwartet würden und es Zusammenstöße mit Linksextremen geben könnte. Lenart bestätigte, dass auch österreichische Identitäre nach Paris gereist waren.

Die Identitäre Bewegung wurde in Frankreich gegründet und ist auch in Österreich und Deutschland aktiv, wo sie unter Beobachtung der Verfassungsschützer steht. In Österreich erregte sie mit flüchtlingsfeindlichen Störaktionen, etwa am Burgtheater, an der Universität Wien oder der Universität Klagenfurt, Aufsehen. Von anderen rechtsextremen Bewegungen unterscheidet sie sich dadurch, dass sie sich betont intellektuell und zeitgeistig gibt.

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