Wie Björn Höcke zum bekanntesten Rechtsextremen Deutschlands wurde
Zuerst Thüringen, dann ganz Deutschland – das ist die Idee von Björn Höcke, dem bekanntesten Rechtsextremisten in der Bundesrepublik. „Alles für Thüringen. Es lebe unser deutsches Vaterland“, trommelte der 52-jährige AfD-Spitzenkandidat ergo ohne Unterlass.
Zunächst Ministerpräsident in dem ostdeutschen Bundesland, dann Kanzler. Zwar schaffte Höcke bei der Wahl mit seiner AfD tatsächlich den Sprung auf Platz eins, doch vom Regieren ist der Mann meilenweit entfernt, in Thüringen wie in Berlin – weil niemand mit ihm will. Aufgrund seiner rechtsradikalen Gesinnung. Doch wie hat sich diese entwickelt?
Sie wurzelt in seiner Kindheit. Geboren in Nordrhein-Westfalen wuchs er in Rheinland-Pfalz auf. Seine Großeltern, gab Höcke einmal an, hätten dauernd von der verlorenen Heimat in Ostpreußen erzählt. Das habe ihn geprägt, sein Vater ebenso. Und der soll eine antisemitische Zeitschrift abonniert haben.
Der Spross selbst, so erinnern sich seine ehemaligen Mitschüler, habe früh einen Faible für Geschichte und hier insbesondere die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten 1945 entwickelt.
Über diese schrieb er 2006 in einem Leserbrief: „Es ging darum, bis zum Kriegsende eine möglichst große Anzahl deutscher Menschen zu töten.“ Damit übernahm Höcke die revisionistische Geschichtslüge des Holocaust-Leugners David Irving.
Höcke wurde Lehrer für Geschichte und Sport, unterrichtete in einem Gymnasium im Norden Hessens, unweit der Grenze zu Thüringen, wo er sich später mit seiner Frau und den vier Kindern niederließ. Laut seinen ehemaligen Schülern bezeichnete er die Shoah als Glaubensfrage. Als ihn Kollegen auf radikale Aussagen ansprachen, ging Höcke lieber in Deckung.
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