Verstöße in Großbritannien: Heimliche Gottesdienste in der Scheune

Verstöße in Großbritannien: Heimliche Gottesdienste in der Scheune
Kirchenvertreter in Großbritannien protestieren gegen die Einschränkungen für Gläubige. Der Kirchenbesuch diene demnach der "mentalen Gesundheit".

von Georg Szalai, London

"Lasset uns beten" – heimlich in einer Scheune auf einer abgelegenen Farm in West-England zum Beispiel. Im zweiten englischen Lockdown sind auch ungewöhnliche Orte zu Treffpunkten für Gläubige geworden, die ein Verbot von Gottesdiensten in die Illegalität getrieben hat. "Es fühlt sich wie eine Untergrund-Kirche in China an", zitierte der Observer einen protestantischen Pastor. Einladungen wurden mündlich an Vertraute weitergegeben. "Dass wir aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung herumschleichen müssen, um Gott anzubeten, ist alarmierend".

Die Londoner Polizei sagte nach dem ersten Lockdown-Wochenende, sie habe einige religiöse Zusammenkünfte aufgelöst. Bald hat das zwar ein Ende, weil Gottesdienste nach dem Lockdown ab 2. Dezember in allen drei Corona-Warnstufen in England, mit Distanzierungsregeln, wieder erlaubt sein werden. Aber dass englische Gotteshäuser vier Wochen lang für gemeinsame Feiern großteils geschlossen wurden – individuelle Gebete, kleine Beerdigungen und Angebote wie Nahrungsmittelbanken sind erlaubt –, ließ so manchen um die Religionsfreiheit fürchten.

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