Heftige Gefechte: Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort

Heftige Gefechte: Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort
Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Das UNO-Nothilfebüro warnte indes vor der Zunahme von Krankheiten im Gazastreifen.

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Wie die Armee am Samstag mitteilte, griffen Kampfflugzeuge im Verbund mit den Bodentruppen und flankiert von der Marine "in verschiedenen Gebieten" des abgeriegelten Küstenstreifens "terroristische Zellen und Infrastruktur an". 

Die Truppen lieferten sich "heftige" Gefechte mit Terroristen. Das UNO-Nothilfebüro OCHA warnte indes vor der Zunahme von Krankheiten im Gazastreifen.

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In den vorübergehenden Unterkünften im Gazastreifen mit Zehntausenden Vertriebenen auf engstem Raum nehmen Krankheiten nach OCHA-Angaben weiter zu. Gesundheitsdienste seien schon lange überfordert, und immer wieder neue, von Israel angeordnete Vertreibungen machten ihre Aufgabe noch schwieriger.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, listete auf der Online-Plattform X, früher Twitter, die Krankheitsfälle auf. Danach litten bereits 180.000 Menschen an Atemwegsentzündungen, mehr als 136.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. 

55.000 Fälle von Läusen und Krätze

Es gebe mehr als 55.000 Fälle von Läusen und Krätze. Durchfall ist für Kinder unter fünf Jahren lebensgefährlich, wenn sie nicht behandelt werden, weil der Körper Wasser und wichtige Mineralstoffe verliert.

Routineimpfungen trotz des Krieges

Das UNO-Kinderhilfswerk hat nach Angaben von OCHA am Freitag 600.000 Impfdosen in den Gazastreifen geliefert. Damit sollen kleine Kinder trotz des Krieges im nächsten Jahr ihre Routineimpfungen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten.

Israels Armee teilte mit, man habe im Laufe des vergangenen Tages in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens Dutzende von Terroristen getötet, hieß es. Unabhängig ließ sich das zunächst nicht überprüfen.

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Erneut seien im Gazastreifen militärische Anlagen der islamistischen Hamas sowie Waffenlager von den Truppen gesprengt worden, hieß es weiter. Während die Armee nach vorherigen eigenen Angaben dabei ist, im Norden die operative Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen, konzentriert sie sich nun auf den Süden und mittleren Gazastreifen. 

So wurden die Kämpfe vor allem in der südlichen Stadt Khan Younis ausgeweitet. Dort vermutet die Armee in den unterirdischen Tunnel Führungsleute der Hamas. Khan Younis gilt als die Hochburg der Hamas.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1.200 Menschen in Israel ermordeten und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. 

Die Zahl der seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza auf 21.507. Die Zahl lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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