Alltag im Irak: "Der IS sitzt noch in den Köpfen"

Nach der Terrorherrschaft des IS liegt die irakische Metropole Mossul in Trümmern
Vom Tauziehen um das Land könnte die besiegt geglaubte Terrormiliz profitieren, warnt die Österreicherin Julia Falkner.

„Wenn die Frauen in die Klinik kommen, fragt man nicht, woher sie sind oder welche Einstellung sie haben.“ Julia Falkner, 30, blonde Haare, sitzt in Wien vor ihrem Kaffee. Im Kopf ist sie aber ganz woanders. Ende Oktober ist die Tirolerin, gelernte Hebamme, aus Mossul zurückgekehrt; dort hat sie für Ärzte ohne Grenzen eine Geburtsklinik aufgebaut.

Mossul, das war einst die Hauptstadt des Terrors. Die 600.000-Einwohner-Stadt galt als Zentrale der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), die sich von 2014 an in großen Gebieten im Irak und Syrien ausgebreitet hatte. 2017 wurde sie – in der größten Schlacht seit dem Zweiten Weltkrieg – befreit, und zwar von der internationalen Anti-IS-Allianz.

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