Wir wollen ganz klar eine Koalition mit der Union und Armin Laschet als Kanzler und gehen davon aus, dass sich das mit dem Wahlergebnis ausgehen wird. Die dritte Partei können die Grünen oder die SPD sein.
Laschet hat derzeit ja nicht mal seine eigene Partei hinter sich und wird von allen Seiten scharf kritisiert.
Wenn jemand ein guter Ministerpräsident (Nordrein-Westfalen, Anm.) ist und das einwohnerstärkste Bundesland führt, dann kann er auch Deutschland führen. Ich nehme Laschet besser wahr, als er derzeit öffentlich beschrieben wird.
Bei den letzten Koalitionsverhandlungen 2017 hat der FDP-Chef Christian Lindner eine Koalition aus Union, FDP und Grünen platzen lassen. Ist die FDP jetzt unter Druck, diesmal nicht wieder das Handtuch zu werfen?
Wir haben uns damals große Glaubwürdigkeit erworben, weil wir nicht um jeden Preis in eine Koalition gegangen sind. Deshalb sind wir jetzt weder unter Druck, noch nervös. Wir werden auch diesmal in keine Koalition gehen, in der wir wesentliche Inhalte nicht wiederfinden.
Sie betonen gern, dass Sie eine Mittelstandsposition vertreten. Mit den Steuerentlastungen in ihrem Wahlprogramm entlasten sie aber Haushalte mit 150.001 bis 250.000 Euro Brutto-Einkommen am stärksten. Wie passt das zusammen?
Eine Umverteilungspolitik würde die Wirtschaft fesseln, wir wollen sie mit Anreizen für Investitionen aber entfesseln. Man stärkt die Schwachen der Gesellschaft nicht, indem man die Starken schwächt. Die Besserverdiener zahlen bereits die höchsten Steuern.
Sie traten nach 31 Jahren aus der SPD aus und begründeten das mit einem Linksruck der Partei. Werden Sie auch aus der FDP austreten, wenn Lindner mit SPD und Grünen koaliert?
Nein, warum sollte ich? Mein Austritt war eine Verkettung mehrerer Umstände. Ich wäre nie ausgetreten, nur weil ich eine Koalition nicht naheliegend finde. Außer, man hätte im Bund mit der derzeitigen Linken koaliert.
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