Hamas-Hauptquartier angegriffen: Weitere Terroristen getötet

Hamas-Hauptquartier angegriffen: Weitere Terroristen getötet
Das israelische Militär setzt seine Einsätze in Gaza fort und meldet weitere Erfolge gegen die Hamas.

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei Angriffen im Gazastreifen wieder Dutzende Terroristen getötet. 

Die Armee habe ein Haus, das als Hamas-Hauptquartier diene, aus der Luft angegriffen und die Mitglieder der Islamistenorganisation dabei eliminiert, teilte die Armee am Samstag mit.

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Zuvor hätten Bodentruppen das Feuer eröffnet, um die Terroristen dazu zu bringen, sich in das Gebäude zurückziehen. Auch weitere Häuser in der Umgebung, die die Hamas den Angaben nach als militärische Standorte nutzte, hätten Soldaten zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Auch andernorts seien bewaffnete palästinensische Terroristen angegriffen worden, hieß es von der Armee weiter. Im Süden der Stadt Gaza fanden israelische Einsatzkräfte den Angaben nach zudem Mörsergranaten, Sprengsätze und Raketen in einem Kindergarten. 

Das Militär veröffentlichte ein Foto der Waffen. 

UN-Resolution: Mehr humanitäre Hilfe gefordert

Nach tagelangem Ringen hat der Weltsicherheitsrat in einer Resolution die Aufstockung der humanitären Hilfe für etwa zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen gefordert. Das mächtigste UNO-Gremium verabschiedete am Freitag in New York einen deutlich aufgeweichten Kompromisstext ohne die Forderung nach einer unverzüglichen Waffenruhe. 

Der völkerrechtlich bindende Beschluss fordert Israel dazu auf, "unverzüglich einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang" in den Gazastreifen zu ermöglichen. Auch müssten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Einstellung der Gewalt geschaffen werden.

Auch soll ein Koordinator für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bis zum Jahresende ernannt werden.

Die humanitäre Situation der mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen ist dramatisch. Eine aktuelle UNO-Studie kommt zu dem Schluss, dass in dem abgeriegelten Küstenstreifen 577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen. 

Im gesamten Rest der Welt zusammen gibt es dagegen gegenwärtig 129.000 Menschen, die ähnlich bedroht seien. Fast alle Menschen im Gazastreifen leiden unter Hunger oder Vertreibung.

Israel wird Hilfslieferungen weiter kontrollieren

Strittig war die Frage, wie Hilfsgüter künftig kontrolliert werden sollen. Hier einigten sich die Ratsmitglieder darauf, einen zuständigen UNO-Koordinator einzusetzen. Dieser solle in Zusammenarbeit mit allen Akteuren auch für die Beschleunigung der Lieferungen sorgen. Der Rat verlangt weiter, dass humanitäre Güter über alle verfügbaren Grenzübergänge in den Gazastreifen fließen sollen.

Israel hat in einer Reaktion mitgeteilt, Hilfslieferungen weiterhin kontrollieren zu wollen. "Israel wird den Krieg in Gaza fortsetzen, bis alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas im Gazastreifen eliminiert ist", schrieb Außenminister Eli Cohen am Freitagabend auf der Plattform X. 

An der Kontrolle der Lieferungen soll sich aus israelischer Sicht nichts ändern. "Israel wird die gesamte humanitäre Hilfe für Gaza weiterhin aus Sicherheitsgründen inspizieren", schrieb Cohen. 

Israel befürchtet, dass in den Lastwagen, die humanitäre Hilfe nach Gaza bringen, auch Waffen geschmuggelt werden könnten. Es inspiziert deshalb alle Transportfahrzeuge, bevor sie in den Gazastreifen einfahren dürfen. Zugleich betont die Regierung in Jerusalem, dass die Inspektionen die Lieferungen nach Gaza nicht behinderten. Vielmehr würden die UN-Organisationen bei der Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen versagen.

Die UN-Organisationen weisen wiederum darauf hin, dass es unter Kriegsbedingungen kaum möglich sei, Güter weiter zu transportieren und zu verteilen.

Israel greift Ziele im Südlibanon an

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände der Schiitenmiliz attackiert, teilte die Armee am Samstag mit. 

Sie meldete zudem Artillerieangriffe auf das libanesische Grenzgebiet.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon. Es gab zunächst keine Berichte über Angriffe der Hisbollah auf Ziele in Israel. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

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