Hamas: 9 Tote in Gaza durch israelischen Beschuss

Zwei Helferinnen des Roten Kreuzes stehen neben einem Fahrzeug und sprechen mit einer Gruppe von Kindern in einer zerstörten Straße.
Ein Sprecher der Hamas-Behörde sagte, alle Opfer hätten einer einzigen Familie angehört.

Zusammenfassung

  • Neun Menschen einer Familie wurden laut Hamas-Behörden in Gaza durch israelischen Beschuss getötet, nachdem ein Bus mit Flüchtlingen getroffen wurde.
  • Die israelische Armee erklärte, sie habe auf ein verdächtiges Fahrzeug geschossen, das die Rückzugslinie überschreiten wollte, und berief sich auf das Waffenstillstandsabkommen.
  • Die Waffenruhe zwischen Israel und Hamas wird weitgehend eingehalten, es gab jedoch einzelne Zwischenfälle und weitere Freilassungen von Geiseln und Häftlingen.

Der Hamas-Zivilschutz im Gazastreifen hat am Samstag den Vorwurf erhoben, dass neun Menschen in der Stadt Gaza durch israelischen Beschuss getötet worden seien.

Zusammen mit dem Roten Kreuz habe der Zivilschutz neun Leichen geborgen, nachdem die israelische Armee am Freitag einen Bus mit Flüchtlingen östlich des Viertels Zaytun beschossen habe, erklärte der Sprecher der Hamas-Behörde, Mahmoud Bassal. Alle Opfer gehörten demnach einer einzigen Familie an.

Israel: Verdächtiges Fahrzeug "identifiziert"

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe ein verdächtiges Fahrzeug "identifiziert", das dabei gewesen sei, die Rückzugslinie der israelischen Armee im Gazastreifen zu überqueren. 

Nach Warnschüssen hätten die Soldaten "das Feuer eröffnet, um die Bedrohung zu beseitigen". Dies entspreche dem zwischen beiden Seiten geschlossenen Waffenstillstandsabkommen.

Waffenruhe weitestgehend eingehalten

Israel und die radikalislamische Hamas hatten in dem Abkommen eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen vereinbart. Bisher wurde die Waffenruhe weitestgehend eingehalten, es gab aber einige Zwischenfälle, wobei Israel jeweils eine Annäherung oder das Überschreiten der "gelben Linie" als Grund nannte, hinter die sich die israelische Armee entsprechend der Vereinbarung zurückgezogen hat.

Von den israelischen Geiseln der Islamisten im Gazastreifen wurden alle 20 lebenden Geiseln freigelassen, von den toten Geiseln sind bisher nur zehn übergeben worden, 18 weitere befinden sich noch im Gazastreifen. 

Israel ließ seinerseits fast 2.000 palästinensische Häftlinge frei und übergab tote Palästinenser an die Behörden im Gazastreifen. Am Samstag wurden erneut 15 Leichen von Palästinensern von Israel übergeben, wie die Hamas-Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mitteilte. Insgesamt hat Israel nun bisher 135 tote Palästinenser übergeben.

Die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas erfolgte, nachdem sich beide Seiten am 9. Oktober auf die erste Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Gazakrieg geeinigt hatten.

Kommentare