Hagia Sophia: Die "Auferstehung" der Moschee

Hagia Sophia: Die "Auferstehung" der Moschee
Der türkische Staatschef Erdoğan feiert erstes Freitagsgebet nach 85 Jahren. Die Kritik kam von vielen Seiten.

Für die einen eine Provokation und ein Angriff auf das Symbol des Laizismus, für die anderen die Erfüllung eines lang gehegten Traumes. Dass heute, Freitag, in der Hagia Sophia in Istanbul erstmals wieder seit rund 85 Jahren ein muslimisches Gebet abgehalten wird (christliche Darstellungen sollen verhüllt werden), spaltet nicht nur die Türken, sondern hat auch international heftige Reaktionen hervorgerufen.

Das Datum wurde von Staatschef Recep Tayyip Erdoğan, der von „Auferstehung“ spricht, ganz bewusst gewählt: Am 24. Juli 1923 wurde der Vertrag von Lausanne unterzeichnet, der die bereits erfolgte Vertreibung der (christlichen) Griechen im Nachhinein gleichsam legalisierte. „Das passt gut zu der Zivilisationskampf-Rhetorik, derer sich der Präsident so gerne bedient“, sagt Cengiz Günay vom Österreichischen Institut für Internationale Politik zum KURIER.

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