Geschlechtsneutrale deutsche Hymne: Steinmeier gegen Änderungen

Frank-Walter Steinmeier.
"Ich bin nicht dafür, den Wortlaut zu ändern", sagt der deutsche Bundespräsident.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich gegen geschlechtsneutrale Änderungen am Text der deutschen Nationalhymne ausgesprochen. "Ich bin nicht dafür, den Wortlaut zu ändern", sagte Steinmeier der Saarbrücker Zeitung. Zuvor hatte sich bereits Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu dem Text in seiner bisherigen Form bekannt. Das sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Merkel sei "sehr zufrieden" mit der traditionellen Form der Hymne.

Ausgelöst hatte die Debatte die Gleichstellungsbeauftragte des Familienministeriums, Kristin Rose-Möhring. Sie forderte anlässlich des Internationalen Frauentags am Donnerstag geschlechtsneutrale Änderungen am Text der Hymne: Aus "Vaterland" solle "Heimatland" werden, aus der Zeile "brüderlich mit Herz und Hand" solle "couragiert mit Herz und Hand" werden.

Änderung in Kanada

Der Rundbrief ging demnach an alle Mitarbeiter des von der SPD-Politikerin Katarina Barley geführten Ministeriums. Zur Begründung verwies die Frauenbeauftragte demnach auch auf die geschlechterneutrale Umformulierung der Bundeshymne ("Heimat großer Töchter und Söhne").

Auch Kanada hatte kürzlich eine Änderung seiner Nationalhymne in geschlechtsneutrale Sprache beschlossen. Erst vor wenigen Tagen verabschiedete der kanadische Senat in Ottawa ein entsprechendes Gesetz für eine geschlechtsneutrale Hymne. Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter von einem "weiteren positiven Schritt in Richtung Geschlechtergleichheit".

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