Gegenoffensive: Russen haben sich verschanzt
Die russischen Truppen sind nach ukrainischen Angaben nicht auf dem Vormarsch, sondern haben sich in den von ihnen kontrollierten Gebieten verschanzt und diese vermint.
"Der Feind hat sich sehr gründlich auf diese Ereignisse vorbereitet", sagt der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Oleksij Danilow, im staatlichen Fernsehen.
Die Zahl der Minen auf zurückerobertem Gebiet sei "völlig verrückt". "Im Durchschnitt gibt es drei, vier, fünf Minen pro Quadratmeter."
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Weiters lesen Sie in diesem Artikel:
- Nächtliche Drohnenangriffe
- Donau-Hafen angegriffen
- Selenskij fordert mehr Hilfe bei Luftverteidigung
- Russische Behörden bewaffnen Milizen im Grenzgebiet zur Ukraine
- Russland zwingt Ukrainer zu Wechsel der Staatsbürgerschaft
Das mache es den ukrainischen Truppen schwer, nach Osten und Süden vorzudringen. Der Vormarsch sei langsamer als erhofft, aber man könne nichts überstürzen, weil Menschenleben auf dem Spiel stünden.
"Niemand kann uns Fristen setzen, außer wir selbst. Es gibt keinen festen Zeitplan", sagt er. "Ich habe nie das Wort Gegenoffensive benutzt. Es gibt militärische Operationen, und die sind komplex, schwierig und hängen von vielen Faktoren ab."
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Nächtliche Drohnenangriffe
Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht rund 15 Drohnen abgewehrt, die sich auf Kiew zubewegten.
Die ukrainischen Streitkräfte "haben fast 15 Luftziele entdeckt und zerstört", als diese sich Kiew näherten, erklärte Militärverwaltungschef Serhij Popko am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Er fügte hinzu, es habe sich um Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion gehandelt.
"Nach den bisher vorliegenden Informationen gab es keine Opfer oder Schäden in der Hauptstadt", erklärte Popko. Es sei der 820. Luftalarm in Kiew seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gewesen und er habe drei Stunden gedauert.
In der Nacht auf Mittwoch hatte die ukrainische Armee nach eigenen Angaben bereits mehr als zehn Shahed-Drohnen über der Hauptstadt abgefangen. Die herabstürzenden Trümmer verursachten leichte Sachschäden, verletzt wurde niemand.
Donau-Hafen angegriffen
Ebenfalls am Mittwoch meldete Kiew einen Angriff auf den ukrainischen Donau-Hafen in Ismajil direkt an der Grenze zu Rumänien. Dabei seien Lagerhäuser und Verwaltungsgebäude beschädigt worden.
Ismajil ist der wichtigste Exporthafen für ukrainisches Getreide, seitdem Russland im vergangenen Monat aus dem Getreideabkommen für den Export durch das Schwarze Meer ausgestiegen ist.
Selenskij fordert mehr Hilfe bei Luftverteidigung
Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreide-Lager hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij erneut mehr internationale Unterstützung bei der Flugabwehr angemahnt.
"Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes, um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern", sagte Selenskij in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.
"Jeder Angriff ist ein gemeinsames Problem. Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht." Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine "globale Katastrophe" herbeiführen, sagte Selenskij.
Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügte er hinzu. "Das sind sehr, sehr gefährliche Hoffnungen."
Russische Behörden bewaffnen Milizen im Grenzgebiet zur Ukraine
In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von "Volksmilizen" zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Ukraine angekündigt.
Dies geschehe, da seine Region seit Monaten "fast täglich" von "aus der Ukraine kommenden terroristischen Angriffen" getroffen werde, erklärte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, am Mittwoch im Online-Dienst Telegram.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die Ausrüstung der Milizen "rechtmäßig" und "notwendig" aufgrund der "Attentate", die aus dem Gebiet der Ukraine heraus verübt würden.
Russland zwingt Ukrainer zu Wechsel der Staatsbürgerschaft
Russland übt einer US-Studie zufolge massiven Druck auf Ukrainer in den besetzten Gebieten aus, um sie zur Annahme der russischen Staatsbürgerschaft zu bewegen.
In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Yale-Universität ist von "Bedrohungen, Einschüchterungen, Einschränkungen bei humanitärer Hilfe und Grundbedürfnissen sowie mögliche Inhaftierung oder Abschiebung" die Rede.
Die Betroffenen hätten keine andere Wahl, als einen russischen Pass zu akzeptieren, wenn sie überleben wollten, sagte Nathaniel Raymond, Leiter des Humanitarian Research Lab von Yale.
Ministerpräsident Michail Mischustin sagte im Mai, seit Oktober hätten fast 1,5 Millionen Menschen in Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson russische Pässe erhalten.
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