Gazastreifen: Israel verdoppelt Fischereizone für Palästinenser

Durch die Erweiterung soll eine Verschlechterung der humanitären Lage von zwei Millionen Einwohnern verhindert werden.

Im Bemühen um eine langfristige Waffenruhe gestattet Israel den palästinensischen Fischern aus dem Gazastreifen, weiter draußen vor der Küste Fische zu fangen. Die Fischereizone wird auf 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) ausgeweitet, wie am Montag ein israelischer Armeesprecher auf Twitter schrieb.

Der Schritt solle dazu beitragen, eine Verschlechterung der humanitären Lage in dem Küstenstreifen mit zwei Millionen Einwohnern zu verhindern.

Auch Grenzübergänge geöffnet

In den letzten Jahren war die Zone immer auf einen Bereich zwischen drei und neun Seemeilen (5,5 bis 16 Kilometer) begrenzt. Das israelische Fernsehen berichtete, die Fischereizone sei seit Ausbruch des zweiten Palästinenseraufstands Intifada im Jahre 2000 nicht mehr so groß gewesen.

Israel hat seit mehr als zehn Jahren eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Die Maßnahme wird mit Sicherheitserwägungen begründet, da im Gazastreifen die radikalislamische Hamas herrscht.

Israel hatte am Sonntag bereits die Grenzübergänge in den Gazastreifen wieder geöffnet, nachdem Proteste an der Grenze weniger stark eskaliert waren als befürchtet. Am Jahrestag der Grenzproteste waren seit Freitag vier Palästinenser getötet und mehrere Hundert verletzt worden. Die Veranstalter der Proteste, darunter auch die Hamas, setzten jedoch nach Augenzeugenberichten Ordner ein, um die Demonstranten möglichst vom Zaun fernzuhalten.

Israel öffnete am Sonntag - offenbar als Ergebnis ägyptischer Vermittlungsbemühungen - den Grenzübergang Erez sowie den Warenübergang Kerem Shalom. Israel hatte beide Übergänge zum Gaza-Streifen nach einem palästinensischen Raketenangriff gesperrt, bei dem vor einer Woche ein Haus nordöstlich von Tel Aviv direkt getroffen worden war.

Das israelische Fernsehen berichtete am Montag, Ägypten bemühe sich weiter um eine umfassende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

Kommentare