Gasstreit: Erdogan zeigt sich gegenüber Merkel offen für Gespräche
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Konflikt um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer seiner Bereitschaft zu einer Verhandlungslösung versichert. Voraussetzung seien "konstruktive" und "faire" Gespräche, sagte Erdogan am Mittwoch in einem Videotelefonat mit Merkel nach Angaben des türkischen Präsidentenbüros.
Erdogan habe jedoch auch "unterstrichen, weiterhin eine entschlossene und aktive Politik bezüglich der Rechte der Türkei" machen zu wollen. In der kommenden Woche berät die EU über mögliche Sanktionen gegen die Türkei.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete und untermauern diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. Dies befördert die Sorge in der EU, dass der Streit zu einem militärischen Konflikt führen könnte.
Am Wochenende hatte der Rückzug des türkischen Forschungsschiffes "Oruc Reis" und seiner Eskorte aus Kriegsschiffen aus dem umstrittenen Seegebiet Hoffnungen auf eine Entspannung in dem Konflikt geweckt. Die Türkei hatte jedoch mitgeteilt, dass es sich nur um Wartungsarbeiten handle, nach denen das Schiff in den Einsatz zurückkehren solle. Auch eine türkische Marineübung nahe der Insel Zypern wurde bis 12. Oktober verlängert.
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