Nun wurden ihr sämtliche Telefonate und Besuche behördlich verboten – schon zuvor durfte sie nur noch mit ihrer Schwester und ihrem Bruder im Iran telefonieren. „Die Erhöhung der Strafen wird meine Entschlossenheit und meinen Willen nicht schwächen, für Demokratie, Freiheit, Gleichheit und den Widerstand gegen die religiöse Tyrannei zu kämpfen“, war ihre Antwort auf Instagram.
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Vom Friedensnobelpreis für eine Inhaftierte ist das iranische Regime freilich wenig begeistert und ortet einen „politischen Schachzug im Einklang mit der interventionistischen und anti-iranischen Politik einiger europäischer Regierungen“. Mohammadi sei wegen wiederholter Gesetzesverstöße und krimineller Handlungen verurteilt worden.
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Ihr Vergehen? Sie hat Menschenrechtsverletzungen an die Öffentlichkeit gebracht
Aus der Haft heraus hat Mohammadi Folter, Vergewaltigung und Missbrauch im Gefängnis öffentlich gemacht. „White Torture“ heißen das Buch und die Dokumentation über das Schicksal inhaftierter Aktivisten im Iran. Weiße Folter bezeichnet die psychologischen Foltermethoden, die in iranischen Gefängnissen eingesetzt werden: Bei durchgehend grellem Licht in einer 2x3 Meter großen Zelle eingesperrt, in der alles komplett weiß ist. Tage, Wochen, Monate Isolationshaft ohne Gefühl für Zeit und Raum, für Tag und Nacht.
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„So lange ich lebe, werde ich dafür sorgen, dass die Welt die Stimme des Protests hört und die legitime Forderung der iranischen Bevölkerung – auch wenn das bedeutet, dass ich alle meine Freiheiten verliere“, zeigt sie sich fest entschlossen.
Hinrichtungswelle macht keinen Halt vor Minderjährigen
Unterdessen dürfte das iranische Regime im Schatten der Gaza-Krise Dutzende Inhaftierte hinrichten – darunter auch Minderjährige. Zuletzt war der Aufschrei groß, als der Rapper Toomaj Salehi, der sich in seinen Texten öffentlich gegen das Regime ausgesprochen hatte, zuerst enthaftet, aber wenige Tage später wieder verhaftet wurde. In Freiheit hatte er in einem Video von seiner Folter berichtet und wollte seine schlecht verheilten Brüche operieren lassen.
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Daher spricht Narges Mohammadi nicht nur für sich selbst, wenn sie sagt: „Die Gefängnismauern der Tyrannei sind schwächer als meine Entschlossenheit, die Welt den Protest der iranischen Bevölkerung hören zu lassen und den Wunsch unseres Volkes, die religiöse Tyrannei zu beenden ... Wir kämpfen auf beiden Seiten der Gefängnismauern und das gibt uns Hoffnung.“
Dazu gehört für Mohammadi auch die Hoffnung, eines Tages wieder ihre Kinder in ihre Arme schließen zu können.
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