So etwa fordert es Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Der konservative Premier regte in einem Brief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen an: „Personen, die geimpft sind, sollten frei reisen können.“
Auf die meisten anderen EU-Regierungschefs hat diese Idee noch nicht durchgeschlagen. Am Donnerstagabend, beim Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs, soll das Thema aber ausgiebig diskutiert werden.
Nicht abgeneigt, aber dennoch vorsichtig sieht das Europa-Ministerin Karoline Edtstadler: „Den Vorstoß des griechischen Premiers halte ich für sinnvoll, um so bald wie möglich koordiniert Geschäftsreisen und Tourismus zu ermöglichen“, sagt sie zum KURIER. „Wir brauchen einheitliche Reisestandards, auch was die gegenseitige Anerkennung von PCR- und Antigen Schnelltests betrifft.“
Doch trotz aller Versprechen, sich untereinander besser zu koordinieren, spielen alle EU-Länder nach ihren eigenen Regeln, was Einreisebestimmungen oder Quarantänevorschriften betrifft. Nicht einmal ein einheitliches digitales Einreiseformular gibt es.
Nur für den Flugsektor läge ein solches fix und fertig bereit – dem müssten aber noch die EU-Regierungschefs zustimmen.
In Berlin dämpft die deutsche Regierung die Hoffnungen auf den baldigen Wiedergewinn der Reisefreiheit für Geimpfte. Und Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, Clement Beaune, reagierte gar „schockiert“: Für ein EU-Impfzertifikat sei es noch viel zu früh, ärgerte er sich.
Die meisten Gegner eines solchen Zertifikates sehen darin ohnehin nichts anderes als eine „Impfpflicht durch die Hintertür“.
Auf der Bremse stehen auch sämtliche Virologen. Die wichtigste Frage sei noch nicht geklärt: Können Corona-Geimpfte das Virus weiter übertragen oder nicht? Ergebnisse dazu gibt es noch nicht. Und so lange diese nicht vorliegen, dürfte der Zug in Richtung EU-Impfpass in die Freiheit auf Halt stehen.
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