Gleich viele Frauen wie Männer? In der neuen EU-Kommission klappt das nicht mehr

Ursula von der Leyen
So wie Wien ignorieren viele Regierungen den Wunsch von Kommissionschefin von der Leyen. In der neuen EU-Kommission werden Frauen weniger mitzureden haben als bisher.

Nach Österreichs EU-Kommissar Johannes Hahn steigt nun voraussichtlich auch Valdis Dombrovskis in die Liga der Rekordhalter auf: Der 53-jährige, ehemalige Regierungschef aus Lettland, wird zum dritten Mal hintereinander EU-Kommissar werden. Und wohl auch ein einflussreicher - denn schon bisher agierte der nach außen hin spröde, aber hochintellektuelle und in guten Momenten witzige Lette als Vizepräsident der Behörde in Brüssel.

Neben Dombrovskis werden drei weitere Mitglieder aus der bisherigen Kommission, deren Mandat mit der EU-Wahl zu Ende ging, auch in die neue Kommission eintreten - Thierry Breton (Frankreich),  Oliver Varhelyi (Ungarn) und Wope Hoekstra aus den Niederlanden: Allesamt Männer - und dominierend männlich sieht auch die Personenliste aus, die Kommissionschefin Ursula von der Leyen bisher vorliegt: 22 Staaten haben bisher ihre Vorschläge für ihren jeweils künftigen Kommissar oder Kommissarin verlegt - darunter finden sich 16 Männer.

Nominierungsschluss ist Freitag - bis dahin müssen auch die restlichen Staaten ihre Kandidatennamen genannt haben.

Von der Leyens Wunsch ignoriert

Schon bei ihrem ersten Amtsantritt vor fünf Jahren hatte die wohl mächtigste Frau Europas vorgegeben: Sie wünsche sich von jedem der EU-Staaten (minus Deutschland, das ja die EU-Kommissionchefin stellt) zwei Vorschläge, jeweils eine Frau und einen Mann für den lukrativen Kommissionsposten. Das ignorierte die Regierung 2019 ebenso wie heute:

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