„Frauen dürfen nicht kandidieren“

epa03693343 In front of a picture of former Iranian Supreme Leader Khomenini, Mihan Javid registers her candidacy at the Ministry of Interior during the registration for Iran's upcoming presidential election on 14 June, in Tehran, Iran, 09 May 2013. Registration for candidates started on 07 May at the Ministry of Interior and will continue for five days. According to the Iranian constitution, President Ahmadinejad can not run for a third term. The main race will be between conservative, reformist, and pro Ahmadinejad camp. EPA/ABEDIN TAHERKENAREH
Präsidentenwahlen: Der Wächterrat verbietet die Wahl einer „Frau Präsidentin“

30 Frauen haben es gewagt – und werden nun vom mächtigen Wächterrat, eine zwölf Personen umfassende Art islamisches Politbüro, wieder heimgeschickt. „Frauen dürfen bei der Präsidentenwahl im Iran nicht kandidieren“, gab Wächterratsmitglied Mohammed Yazdi am Freitag als unumstößlichen Grundsatz aus. „Das Gesetz sieht das nicht vor“, sagte er, obwohl dies in dieser Deutlichkeit nicht in der iranischen Verfassung festgeschrieben ist.

Mehr als zwei Dutzend Frauen hatten sich dennoch bis zum Ende der offiziellen Anmeldung am Samstag als Kandidatinnen registrieren lassen – wohl wissend, dass ihre Chancen bei Null stehen. Mehr Freiheiten als bei der Präsidentenwahl haben iranische Frauen bei Parlamentswahlen, wo sie sehr wohl kandidieren dürfen.

Sogar in der Regierung hatte es von 2009 bis Ende des Vorjahres einmal eine Frau gegeben. Gesundheitsministerin Marsieh Wahid-Dastdscherdi war das erste und einzige Regierungsmitglied im Iran seit der Islamischen Revolution vor 34 Jahren. Ende Dezember war die als ultra-konservativ geltende, studierte Ärztin ohne Angabe von Gründen von Präsident Mahmud Ahmadinejad gefeuert worden. Insgesamt 686 Kandidaten sind nun für die Präsidentenwahlen Mitte Juni registriert. Nur ein Bruchteil von ihnen wird das grüne Licht des Wächterrates bekommen, tatsächlich kandidieren zu dürfen. Die Liste wird für kommenden Dienstag erwartet.

Zu den bekanntesten Kandidaten zählen der iranische Chefunterhändler bei den internationalen Atomgesprächen, Said Dschalili (47). Er gilt als konservativer Hardliner. Auch der frühere Präsident und Pistazien-Milliardär Akbar Hashemi Rafsandschani, ein gemäßigt Konservativer, will es noch einmal versuchen.

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