Trotz Demo-Verbot: Gelbwesten marschieren wieder
Anhänger der „Gelbwesten“-Bewegung haben wieder in Paris und anderen französischen Städten demonstriert. Wie der Radionachrichtensender Franceinfo am Samstag berichtete, wurden allein in der Hauptstadt 31 Menschen vorläufig festgenommen. Es gebe dort mehrere Demonstrationszüge. Festnahmen gab es auch in Nizza an der Côte d'Azur.
Bei Protesten am vergangenen Samstag war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Um weitere Gewalt und Plünderungen zu verhindern, sind die Pariser Prachtstraße Champs-Élysées und andere Orte nun für Demonstrationen gesperrt.
Erstmals werden auch Soldaten der Anti-Terror-Mission „Sentinelle“ eingesetzt, um Gebäude und Plätze zu schützen und die Polizei zu entlasten. Es ist bereits das 19. Wochenende in Folge, an dem die Bewegung gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung von Präsident Emmanuel Macron protestiert.
Trotz Demonstrationsverbots sind auch in Nizza die "Gelbwesten" auf die Straße gegangen. Sie wurden umgehend von etwa hundert Bereitschaftspolizisten eingekesselt.
Die Behörden hatten für Samstag Kundgebungen in der Großstadt am Mittelmeer untersagt. Bei Verstößen droht ein erhöhtes Bußgeld von 135 statt bisher 38 Euro.
Zur Begründung des Verbots hieß es, vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Sonntag in Nizza sollten Krawalle vermieden werden. Macron will den chinesischen Staatschef dort zu einem Abendessen empfangen.
Auch in Toulouse im Südwesten Frankreichs wurde eine "Gelbwesten"-Demonstration verboten. Die für 14.00 Uhr geplante Kundgebung sei nicht vorschriftsmäßig angemeldet worden, hieß es. In der Stadt war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu massiven Ausschreitungen mit hohen Sachschäden und Verletzten gekommen.
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