"Fenster abschaffen - rechter Biden": Trump verliert sich in endlosen Unsinnsätzen
War es die sengende Hitze über Washington, oder doch der anhaltende Stress mit der Corona-Katastrophe in den USA? Donald Trump entglitt seine abendliche Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Haus ziemlich. Der US-Präsident, ohnehin bekannt für heftige Redeschwalle, verlor sich über eine Stunde in endlosen Sätzen - teils ohne jeglichen erkennbaren Sinn - und ließ gerade einmal sechs Minuten übrig, um tatsächlich Reporterfragen zu beantworten.
Alles und nichts
Im großen und ganzen war der Auftritt einer der bekannten Rundumschläge Trumps gegen alles und jeden - vor allem aber gegen seinen Herausforderer Joe Biden. Den aber bezeichnete er in seinen Wortkaskaden als "radikalen Rechten" und unterstellte ihm aus nicht ganz ersichtlichen Gründen, dass dieser "Fenster abschaffen" werde und außerdem "die Vorstädte entfernen". Außerdem könne Biden nicht einmal "das Wort Kohlenstoff definieren", unterstellte er dem Demokraten eingeschränkte geistige Fähigkeiten.
China und das Klima
So ging es also um China und die Pariser Klimaverträge, die ja Trumps bevorzugtes Feindbild sind, dann schwenkte Trump auf den miserablen Zustand der amerikanischen Autobahnen um, kehrte zu China zurück. Dann ging es nach Mexiko und irgendwann zum gefährlichen Obama, der wieder einmal "Mörder" freigesetzt habe. In einem durch hörte sich das dann tatsächlich wie ein absurdes Gedicht an:
"Wir haben großartige Vereinbarungen getroffen, in denen Biden und Obama, als sie Mörder herausbrachten, sagten, sie nicht in unser Land zurückzubringen, wir wollen sie nicht." Nun, wir müssen, wir wollen sie nicht. Sie würden sie nicht nehmen. Jetzt nehmen sie sie mit. Eines Tages werde ich dir sagen warum.
Busse und Flugzeuge
Eines Tages werde ich dir sagen warum. Aber sie nehmen sie und sie nehmen sie sehr gerne. Früher haben sie sie herausgebracht und sie würden die Flugzeuge nicht einmal landen lassen, wenn sie sie mit Flugzeugen zurückbringen würden. Sie würden die Busse nicht in ihr Land lassen. Sie sagten, wir wollen sie nicht. Sagte nein, aber sie sind illegal in unser Land eingereist und sie sind Mörder, in einigen Fällen Mörder."
"Einer seiner wildesten Auftritte"
Die "New York Times" jedenfalls sprach von einem der "wildesten Auftritte" Trumps und meinte auch erfahrene Trump-Versteher hätten diesmal keine Chance gehabt, mitzukommen. Der Präsident jedenfalls meinte am Ende seiner Kaskaden, "wir könnten noch Tage so weitermachen". Das jedenfalls, so der ironische Kommentar der Zeitung, schien jedenfalls sehr plausibel.
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