Faßmann freut sich über Soros-Uni in Wien

ÖVP-Bildungsminister Heiz Faßmann und US-Investor George Soros.
„Sehr gutes Gespräch“ - nach dem Kanzler traf auch der Wissenschaftsminister den Mäzen.

Nach dem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz traf der ungarischstämmige liberale Milliardär und Mäzen George Soros am Montag auch mit Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zusammen. Und der zeigte sich nach dem Gespräch durchaus angetan über Soros’ Plan, in Wien einen Standort der von ihm finanzierten „Central European University“ (CEU) zu eröffnen.

„Ich begrüße die Verstärkung des Universitätsstandortes Wien“, ließ Faßmann nach dem Gespräch am Rande der Feierlichkeiten zum 25. Gründungstag des – ebenfalls von Soros finanzierten – „Open Medical Institutes“ verlauten. In dem „sehr guten Gespräch“ sei es hauptsächlich um logistische Details des Umzugs der Privatuniversität gegangen, hieß es ergänzend dazu aus dem Wissenschaftsressort.

 

Doch nicht nur Faßmann, auch der Politikwissenschaftler Anton Pelinka, der zwölf Jahre an der CEU unterrichtet hat, freut sich über die Ansiedlung der Universität in Wien. Und er glaubt nicht, dass sich die ungarische Regierung und die Führung der Universität noch auf ein Abkommen einigen werden.

Ungarn lässt die CEU seit 2017 auf eine Unterschrift warten, ohne die die Universität ab 2019 keine Studiengänge mehr in Ungarn anbieten darf. In diesem Fall würde die Universität ganz nach Wien umziehen.

Faßmann freut sich über Soros-Uni in Wien

Der CEU-Standort in Budapest

Die CEU ihrerseits habe sich stets an die Spielregeln gehalten, bis die Regierung eine beispiellose Kampagne gegen den US-Ungarn Soros gestartet hatte, sagt Pelinka zum KURIER: „Die CEU gibt es, weil es ein Abkommen mit der ungarischen Regierung gibt. Dann änderte Premier Orbán die Rahmenbedingungen.“

Die Regierung in Budapest stößt sich offiziell unter anderem daran, dass die Soros-Universität für ein Studium quasi zwei Abschlüsse vergibt. Einen EU-Abschluss und einen, der in den USA gültig ist. Das sei allerdings gängige Praxis und eher als Vorteil zu sehen. „Dahin geht ja der ganze Bologna-Prozess“, so Pelinka, man erspare sich das Anerkennen des Diploms in den USA.

„Geschenk für Wien“

„Die CEU brachte eine internationale Fakultät nach Budapest, mit internationalen Lehrenden und internationalen Studenten“ erläutert Pelinka. Das sei eine Bereicherung: „Wenn die CEU nach Wien kommen sollte, ist das ein Geschenk für Wien!“ Abgesehen vom Renommee auch wegen der Steuereinnahmen. Zuerst muss sich die CEU in Österreich akkreditieren lassen, der Antrag ist jedoch noch nicht bei der zuständigen Agentur AQ Austria eingelangt.

Geht damit alles gut, will die Universität bereits im Wintersemester 2019 den Betrieb in Wien aufnehmen. Jedoch noch nicht am vorgesehenen Areal des Otto-Wagner-Spitals, das adaptiert werden muss und erst ab 2023 für den Vollbetrieb zur Verfügung steht. Nach KURIER-Informationen befindet sich die CEU jedoch bereits in konkreten Verhandlungen für einen Zwischen-Standort in Wien.

US-Milliardär George Soros in Wien: Übersiedelung der CEU wird vorbereitet

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