Wolfgang Waldner wird Botschafter in Washington

Außenminister Kurz zieht die Personalfäden: Botschafter Waldner wechselt von Ungarn in die USA.
Ursprünglich war der Ex-Staatssekretär als Leiter der Kultursektion im Außenamt vorgesehen.

Besetzungen wichtiger und prestigiöser Botschaften sind im Außenministerium immer eine delikate Angelegenheit. Auch diesmal wieder. Unter anderem ist der Posten in Washington, D.C. ausgeschrieben, der Topfavorit für den Vertreter Österreichs in den USA ist der der ehemalige ÖVP-Staatssekretär und Landesrat in Kärnten Wolfgang Waldner. Der Karrierediplomat vertritt Österreich derzeit als Botschafter in Budapest. Im Jänner soll Ralph Scheide, der derzeit Botschafter in Deutschland ist, nach Budapest wechseln. Für Berlin wurde bereits im April 2013 Nikolaus Marschik, Kabinettschef von Außenminister Sebastian Kurz, bestellt.

Ursprünglich war Waldner als Leiter der Kultursektion im Außenamt vorgesehen, Botschafter in den Vereinigten Staaten zu sein ist einflussreicher und politisch wichtiger. Der ehemalige persönliche Sekretär von Außenminister Alois Mock kehrt an den Ort zurück, wo 1983 seine diplomatische Laufbahn als Kulturattaché begann. Waldner gilt als Amerika-Kenner, er leitete von 1988 bis 1999 das Österreichische Kulturforum in New York City.

Gerald Fleischmann, der Sprecher des Außenministers, will diese Personalentscheidung, die auf höchster Ebene akkordiert sein soll, noch nicht bestätigen, weil formale Gremien noch tagen müssen. Anfang 2015 soll das gesamte Botschafterpaket vom Ministerrat abgesegnet werden.

Österreich besetzt auch die Botschaft in Tel Aviv neu. Die besten Chancen dafür hat der versierte Außenamtssprecher Martin Weiss, er soll im Laufe des nächsten Jahres Franz Josef Kuglitsch ablösen.

Am 19. Jänner gibt es die Ablöse von Botschafterin Margot Klestil-Löffler in Moskau. Emil Brix, derzeit Botschafter in London, folgt ihr. Der Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Außenamt, Martin Eichtinger, wird ihm im Vereinigten Königreich folgen. Dem Vernehmen nach soll eine Diplomatin die Kulturabteilung übernehmen, der Außenminister will Frauen fördern. So übernimmt die Personal-Sektion Melitta Schubert, die bisherige Botschafterin in Athen. Noch nicht klar ist, was Klestil-Löffler künftig machen wird, die Rede ist aber von einem Thinktank, der sich mit den Beziehungen zu Russland beschäftigt.

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Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky ist kürzlich mit dem höchsten Orden, den die Tschechische Republik zu vergeben hat, dem Weißen Löwen, ausgezeichnet worden. Vranitzky wurde für seine Nachbarschaftspolitik in seiner Amtszeit gewürdigt. Den Orden bekam auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck.

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