Ex-Model packt aus: "Trump hat mich sexuell angegriffen"

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In einem Exklusivinterview mit dem britischen "Guardian" erzählt Amy Dorris von ihrer Begegnung bei den US Open 1997.

Amy Dorris war Model und 24 Jahre alt, als sie 1997 ihren damaligen Freund Jason Binn zu den US Open begleitete. Binn war Gründer mehrerer Luxus- und Lifestyle Magazine und laut eigenen Aussagen ein guter Freund des Unternehmers Donald Trump. Die beiden trafen Trump in Manhattan und fuhren dann gemeinsam nach Queens zum Tennisturnier.

Wie Amy Dorris jetzt dem britischen Guardian in einem exklusiven Interview erzählt hat, habe sie Trump dort sexuell angegriffen. Vor den Toiletten in seiner VIP-Box soll Trump völlig überraschend über sie hergefallen sein, ihr "die Zunge in den Hals gesteckt" und sie am ganzen Körper begrapscht haben.

"Er hatte mich fest im Griff, ich konnte einfach nicht heraus", erzählte Dorris dem Guardian. Er habe immer fester zugepackt. Sie habe seine Zunge mit ihren Zähnen aus ihrem Mund gedrückt, erinnert sie sich. Sie habe die Zunge möglicherweise dabei verletzt.

Selbstverständlichkeit

Dorris beschreibt, dass sie vor allem von der Selbstverständlichkeit paralysiert gewesen sei, mit der Trump sich zu nehmen schien, was er wollte. "Er hat mich einfach ganz direkt angemacht", sagte das frühere Model. "Es schien typisch für einen bestimmten Typ Mann. Menschen, die einfach glauben, sie können machen, was sie wollen... obwohl ich mit meinem Freund dort war."

Die Argumentation hörte man schon von anderen Frauen, die Trump Fehlverhalten oder sexuelle Belästigung vorwarfen. Und auch von Trump selbst. In einer kurz vor der letzten US-Wahl bekannt gewordenen Tonaufnahme hört man den Unternehmer sagen: „Du weißt, dass mich schöne Frauen anziehen - ich fange einfach an, sie zu küssen. Es ist wie ein Magnet. Einfach küssen. Ich warte noch nicht einmal. Wenn du ein Star bist, lassen sie es dich machen. Fass ihnen zwischen die Beine ("grab 'em by the pussy", Anm.). Du kannst alles machen.“

Trump dementiert

Über seine Anwälte wies Donald Trump jeglichen Vorwurf aufs Schärfste zurück. Er habe sich gegenüber Dorris niemals unpassend verhalten, geschweige denn sie angegriffen oder missbraucht. Hätte das Ereignis vor der VIP-Toilette wirklich stattgefunden, müsste es mehrere Zeugen geben.

Dorris selbst sei "wie eingefroren" gewesen, berichtete sie dem Guardian. Nachdem sie Trump abgeschüttelt hatte, ging sie zurück auf ihren Platz zu den anderen "gut gelaunten" Personen und sagte erstmal nichts.

Später will sie ihrem Freund gesagt haben, Trump solle sich von ihr fernhalten. Binn allerdings erinnert sich daran nicht. Amy Dorris musste dann noch weitere Tage mit Trump verbringen, andere prominente Persönlichkeiten wie Leonardo DiCaprio, Lenny Kravitz und Puff Daddy waren in den Folgetagen auch dabei.

Späte Öffentlichkeit

Warum Dorris nicht früher über ihr Erlebnis bei den US Open erzählt hat, erklärt die heute 48-Jährige mit "familiären Gründen". Sie habe sich überlegt, ihre Anschuldigungen öffentlich zu machen, als sich mehrere Frauen 2016 mit ähnlichen Vorwürfen gegen Trump öffentlich erklärten. Doch sie habe sich aus Angst vor den Folgen für ihre Familie dagegen entschieden.

"Meine Töchter werden bald 13 und ich will, dass sie wissen, dass man nichts über sich ergehen lassen muss, das man nicht will", sagt Dorris. "Ich will ein Vorbild sein, ihnen zeigen, dass ich nicht geschwiegen habe, sondern mich jemandem gegenüber behauptet habe, der etwas inakzeptables getan hat."

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