Europas "monumentale Fehler" in der Energiepolitik schüren wirtschaftliche Bedenken

FILE PHOTO: The IEA chief Fatih Birol attends an interview with Reuters in Paris
IEA-Chef warnt, dass die Abhängigkeit von russischem Gas und die Abkehr von der Kernkraft Europas Wettbewerbsfähigkeit geschwächt haben.

Fatih Birol, Leiter der Internationalen Energieagentur (IEA), hat in einem Interview mit der Financial Times Europas bisherige Energiestrategien scharf kritisiert. 

Birol argumentiert, dass Europas starke Abhängigkeit von russischem Gas und die Ablehnung der Kernkraft "historische monumentale Fehler" waren.

Diese Kritik kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf eine entscheidende Debatte über die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit vorbereiten, wobei die Energiekosten ein zentrales Thema sind. Birol warnt davor, dass die europäische Schwerindustrie aufgrund dieser Entscheidungen gegenüber Wettbewerbern wie China und den USA deutlich benachteiligt sein wird.

Die Unterstützung der Bürger für grüne Politik steht auf dem Spiel

Der dänische Klima- und Entwicklungsminister Dan Jørgensen warnt, dass die EU sorgfältig abwägen muss, wie sie ihren ehrgeizigen Green Deal umsetzt, um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplatzsicherheit nicht zu gefährden. Er glaubt, dass die Aufrechterhaltung der Unterstützung der Bürger für die Klimapolitik von der Suche nach dem richtigen Gleichgewicht abhängt.

Trotz der Herausforderungen betonen Birol und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ein positives Ergebnis des Krieges in der Ukraine. In einem gemeinsamen Artikel stellen sie fest, dass es Europa endlich gelungen ist, "den Griff, den Russland über seinen Energiesektor hatte, zu lockern", indem es seine Quellen diversifiziert und in erneuerbare Energien investiert hat. Sie betonen jedoch die anhaltende Dringlichkeit der Klimakrise und die Notwendigkeit, alle Sektoren zu dekarbonisieren.

Die Nachrichtenagentur Politico beleuchtet in ihrem Erklärstück "Hat die EU das Zeug dazu, im Bereich der grünen Technologien gegen China zu bestehen?" einen weiteren Aspekt der Energiewende. Der Artikel untersucht wahrscheinlich das Potenzial Europas, bei der Entwicklung grüner Technologien in einer geopolitischen Landschaft, die zunehmend durch den Wettbewerb mit China geprägt ist, eine Führungsrolle zu behalten.

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