Österreicher bleiben besonders ablehnend gegenüber EU

EU-Flaggen in Brüssel
Laut Eurobarometer stehen Österreicher der EU besonders ablehnend gegenüber. Die Wahrscheinlichkeit, an einer EU-Wahl teilzunehmen, legt hingegen zu.

Die Österreicher stehen 2023 der EU nach wie vor besonders ablehnend gegenüber. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage bewerten die Menschen in Österreich:

  • 42 Prozent die Mitgliedschaft in der EU positiv, 
  • 22 Prozent sehen die Mitgliedschaft in der EU als etwas Schlechtes. 

Damit bewertet von allen 27 EU-Mitgliedstaaten Österreich die EU-Mitgliedschaft am negativsten. Von allen befragten EU-Bürgern insgesamt sehen 61 Prozent die Mitgliedschaft ihres Landes als eine gute Sache.

Wo die EU-Zustimmungsrate am höchsten ist

Nur leicht besser als in Österreich sind die EU-Zustimmungswerte in Italien (43 Prozent) und Tschechien (44 Prozent). 

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Am höchsten ist die Zustimmung in Luxemburg mit 86 Prozent. Immerhin 55 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher meinen, dass die EU-Mitgliedschaft dem Land in Summe genutzt hat - auch hier der niedrigste Wert in ganz Europa. In Litauen, Irland, Luxemburg und Malta lag dieser bei jeweils über 90 Prozent.

Die Auswirkungen der Entscheidungen, die in Brüssel, Straßburg oder Luxemburg gefällt werden, spüren die Österreicher dennoch. Fast Dreiviertel der Befragten hierzulande gaben an, dass die EU ihren Alltag beeinflusse. In der gesamten EU sahen das 70 Prozent so.

Welche Rolle die EU für die Österreicher haben soll

Die Umfrage des EU-Parlaments wurde auf den Tag genau sechs Monate vor der Europawahl veröffentlicht. 

Die Wahrscheinlichkeit, wählen zu gehen, sei gegenüber dem letzten Urnengang gestiegen - sowohl in der EU als auch in Österreich. Mit 68 bzw. 66 Prozent wird hier die wahrscheinliche Beteiligung errechnet. Dies entspricht dem Anteil der Befragten, die ihre persönliche Wahrscheinlichkeit, wählen zu gehen, auf einer Skala von eins bis zehn mit sieben oder mehr angeben. Bei der letzten EU-Wahl im Jahr 2019 betrug die Wahlbeteiligung in Österreich knapp 60 Prozent.

Eine höhere Wahlbeteiligung heißt aber nicht, dass die Wählerinnen und Wähler sich eine stärkere Rolle des EU-Parlaments wünschen. In Österreich tun dies nur 38 Prozent der Befragten, gegenüber 39 Prozent, die sich eine weniger wichtige Rolle der europäischen Volksvertretung wünschen (die restlichen Prozente teilen sich auf die Antwortmöglichkeiten "Gleichbleibende Rolle" und "Weiß nicht" auf). 

Noch ablehnender äußerten sich die Teilnehmer in Estland, Dänemark und Tschechien. In Zypern wünschen sich hingegen 86 Prozent mehr Gewicht für das Europaparlament.

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Den höchsten Wert (77 Prozent) hatte der Inselstaat im Mittelmeer aber auch bei der Frage, ob sich der eigene Lebensstandard verschlechtert habe und ob man davon ausgehe, dass er weiter sinken werde. In Österreich bejahten 44 Prozent der Befragten diese Frage. 

Insgesamt wurden für diese Eurobarometer-Umfrage 26.523 Menschen über 15 in der gesamten EU befragt.

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